Wozu ausländische Geheimdienste oder Hacker fürchten, wenn man seine Geheimnisse so peinlich einfach preisgibt!?
Der Trump-Regierung ist eine schwerwiegende Sicherheitspanne in ihren Militärplanungen unterlaufen: Der streng geheime Einsatzplan für die US-Luftschläge auf die jemenitische Huthi-Miliz wurde vorab versehentlich an einen Journalisten verschickt.
▶ Irre Geschichte: Das Weiße Haus bestätigte am Montag die Angaben des „Atlantic“-Chefredakteurs Jeffrey Goldberg, der den detaillierten Kriegsplan in einer Chat-Gruppe zugesandt bekommen hatte, der u.a. der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz, Außenminister Marco Rubio, der Direktor des Auslandsgeheimdienstes CIA, John Ratcliffe, und Vizepräsident JD Vance angehörten.
„Houthi PC small group“
„Houthi PC small group“ hieß der „Signal“-Gruppenchat, zu der Goldberg versehentlich hinzugeführt worden war. Umso verblüffter schien der Journalist: Er dachte zuerst an einen „Fake“ (Fälschung). Doch dann fielen die Bomben im Jemen! Wie davor beschrieben. Huthi-Stellungen in der Hauptstadt Sanaa wurden getroffen (53 Tote).
▶ Cowboy-Chat – als würden Kumpels miteinander chatten: Der Bombenhagel wurde auch in der digitalen Gruppe gewürdigt – mit Lob, Emojis und Gebeten.
Das Protokoll einer Passage machte Goldberg klar, dass er an einer Kriegsplanung in Echtzeit teilgenommen hatte:
▶ Um 1:48 Uhr gab „Michael Waltz“ der Gruppe ein Update. Die Operation wurde als „erstaunliche Arbeit“ bezeichnet.
▶ Wenige Minuten später schrieb „John Ratcliffe“: „Ein guter Anfang.“
▶ Kurz darauf antwortete Waltz mit drei Emojis: einer Faust, einer amerikanischen Flagge und Feuer.
▶ Andere schlossen sich bald an, darunter „MAR“, der schrieb: „Gute Arbeit, Pete und dein Team!!“, und „Susie Wiles“, die schrieb: „Ein großes Lob an alle – besonders an die im Einsatzgebiet und im CENTCOM! Wirklich großartig. Gott segne euch.“
▶ „Steve Witkoff“ antwortete mit fünf Emojis: zwei betende Hände, einen angespannten Bizeps und zwei amerikanische Flaggen.
▶ „TG“ antwortete: „Tolle Arbeit und Effekte!“
▶ Interne Kommunikation als offenes Buch: Aus dem Austausch in der Chat-Gruppe wird auch ersichtlich, dass Vizepräsident JD Vance (40) Vorbehalte gegen die US-Angriffe auf die Huthis hatte.
Er schrieb demnach in der Gruppe, dass die USA damit „wieder den Europäern aus der Patsche helfen“ würden, da diese stärker von den Angriffen der Huthis auf die Schifffahrt im Meer betroffen seien als die Vereinigten Staaten.
Fakt ist: Der Skandal lässt Top-Personal des Nationalen Sicherheitsteams von US-Präsidenten Donald Trump ganz schön dumm dastehen. Am Pranger steht wegen der Affäre vor allem Pentagon-Chef Pete Hegseth! Aber auch Sicherheitsberater Waltz, der den Kriegsrat auf einer kommerziellen Plattform wie „Signal“ startete.
Trump sagte auf die Fragen von Reportern im Weißen Haus zu dem Sicherheitsleck lediglich: „Ich weiß nichts davon.“
Die Regierung untersuche derzeit, wie „eine ungewollte Nummer“ der Chat-Gruppe hinzugefügt worden sei, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, Brian Hughes.