Die AfD ist die große Gewinnerin der Landtagswahl in Thüringen! Aber für den Chef der Thüringer-AfD Björn Höcke (52) gab es eine deftige Niederlage: Er verlor seinen Direktwahlkreis Greiz II gegen den CDU-Kandidaten Christian Tischner (43).

Im Landtag trat er am Wahlabend noch siegesgewiss voller Selbstbewusstsein vor den Journalisten auf. Allerdings: Der CDU-Kandidat bekommt nach aktuellem Stand rund 43 Prozent der Erststimmen, Höcke nur rund 39 Prozent.

App-Nutzer kommen hier zur Sitzverteilung / Gewinne und Verluste.

Sein Landtagsmandat bekommt Björn Höcke vermutlich trotzdem! Nach aktuellem Stand der Auszählung gewinnt die AfD 31 Direktmandate. Anspruch hat die AfD auf 32 Sitze.

► Damit zieht Höcke über die Landesliste gerade so ein. Dort ist er nämlich auf Platz 1 gesetzt und wäre der Einzige, der gerade so noch über die Liste in den Thüringer Landtag einzieht.

Der schmutzige Trick von Björn Höcke

In den Wahlkreisen Wartburgkreis I und Wartburgkreis II trat kein Direktkandidat der AfD an. Es stand gar kein AfD-Kandidat für die Erststimme auf dem Wahlzettel. Somit konnte die AfD in den beiden Wahlkreise auch kein Direktmandat gewinnen.

Der Grund: Höcke hatte den beiden Kandidaten die notwendige Unterschrift verweigert. Er als Landeschef der AfD hätte die Kandidatur noch offiziell gegenzeichnen müssen – was er nicht tat!

Offiziell „nur“ ein ärgerlicher, formaler Fehler. Aber schon vor der Wahl gab es Geraune, dass Björn Höcke dies aus reinem Machtkalkül tun würde – um sein Landtagsmandat über die Landesliste zu sichern.

Die beiden Wahlkreise ohne AfD-Direktkandidaten sind nämlich fest in Hand der AfD. In beiden bekam die AfD die meisten Zweitstimmen.

Jetzt zeigt sich: Erst dieser schmutzige Trick rettet Höcke vermutlich das Landtagsmandat. Wäre in den Landkreisen Wartburgkreis I und Wartburgkreis II jeweils ein Direktkandidat der AfD angetreten, wäre Höcke aus dem Landtag geflogen.