In der Schule ein Rabauke mit miesem Abi-Schnitt – heute trotzdem Millionär und möglicher nächster Bundeskanzler: In einem Podcast hat Friedrich Merz (CDU) bemerkenswert offen über sein Leben, seine Familie und seine Karriere gesprochen!

So erklärte er im „Alles gesagt“-Podcast der ZEIT: Merz möchte dem designierten US-Präsidenten Donald Trump (78) zum Amtsantritt am Montag Post schicken. „Er bekommt von mir am Montag einen handschriftlichen Brief“, so der Unions-Kanzlerkandidat. Um sich auf Trump einzustellen, berate er sich regelmäßig mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte (57), der Trump gut kenne und von ihm respektiert werde.

Glückliche Jugend trotz Stress im Bad

Merz nostalgisch über seine Kindheit: „Es war durch die Bank gut, wir hatten ein sehr schönes Familienleben.“

Als Ältester mit drei Geschwistern teilte er sich zwei Zimmer und ein Bad: „Da gab es jeden morgen Stress.“

Und über seinen Papa: „Mein Vater hat mehr mit meinem Bruder Gartenarbeit gemacht. Ich war näher an meiner Mutter.“

Diese habe sich ganz der Familie verschrieben. „Sie ist zu Hause geblieben und hatte Zeit für uns. Die große Leidenschaft war der Garten. Teile des Gemüses kamen aus Eigenversorgung.“

Keine Lust auf Schule, trotzdem Karriere

Merz gesteht: „Auf dem Gymnasium hatte ich Motivations- und Disziplinprobleme. Keinen Bock.“ Der Politiker musste vorm Abitur sogar die Schule wechseln. Kann man sich kaum vorstellen: Seine damalige „schulterlange Hippie-Frisur“.

„Ich hatte noch Lehrer, die Weltkriegsteilnehmer waren. Es gab Prügelstrafe. Mit Stöckchen auf Finger und Hintern.“ Auch ihn habe es erwischt.

Abi-Schnitt? Geheim! „Mein Abizeugnis liegt im Tresor und kommt da nicht raus. Ich habe Enkelkinder und möchte deren Motivation erhalten.“

Die Podcast-Macher haken nach. Note 3,8? „Gehen sie mal davon aus, dass es in dieser Bandbreite war.“

So wurde er Millionär

„Ich hab in der Wirtschaft ordentlich verdient. Das meiste durch eine Unternehmens-Beteiligung an einem Zughersteller in der Schweiz. Ich war Verwaltungsrat und habe meine Vergütungen in ein Mitarbeiter-Beteiligungsprogramm gesteckt. Das Unternehmen ist später an die Börse gegangen und hat einen sensationellen Börsenerfolg gefeiert.“

Wer hat zu Hause die Hosen an?

Merz über seine Frau (ist Richterin): „Wir begegnen uns auf Augenhöhe. Wir haben sehr früh Kinder bekommen. Bei meiner Frau war es Kind, Examen, Kind, Examen, Kind. Das wäre nicht möglich gewesen, wenn meine Frau das alles hätte alleine machen müssen.“

Lieblingssport & Fastenzeit

Er betrieb zuletzt Alkohol-Fasten: „Ich bin seit Silvester alkoholfrei und werde erst am Wahlabend wieder ein Glas Bier trinken. Das fehlt mir am meisten.“ Sein Lieblings-Weingut: „Prieure Lichine“

Sein Hobby: Wandern! „Ich nehme aus Sicherheitsgründen Stöcke mit und gehe sehr schnell. Wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin, können es 1500 Höhenmeter werden.“

Er empfahl einst Merkel

Merz verzichtete 1998 auf den Posten des CDU-Generalsekretärs und empfahl als Ersatz ausgerechnet seine ungeliebte Vorgängerin und Intimfeindin Angela Merkel.

Sein Vater trat wegen Merkel sogar aus CDU aus! „Das hatte ich verdrängt.“, so Merz. „Er ist 101 geworden und relativ klar bei Verstand. Ich habe darüber nachgedacht, ob ich ihn fragen soll, ob er wieder eintritt.“

Läster-Attacke auf Habeck

Und die Grünen? Er erlebe einen regelrechten Hass der Leute auf die Öko-Partei, was ihn überrasche.

Robert Habeck (55) hingegen wird fast verniedlicht: „Das ist so ein bisschen der Wuschelbär, dessen Gedanken auch manchmal ziemlich wuschelig sind. Im Unterhemd in der Küche zu sitzen, ist keine Wirtschaftspolitik.“