Das letzte TV-Duell dieses Wahlkampfs bei BILD und WELT läuft kaum sieben Minuten, da wird Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69, CDU) ungewohnt privat: Auf die Frage, welche Schicksalsschläge die beiden Kandidaten geprägt haben, spricht er das erste Mal über zwei früh verstorbene Geschwister.

Der Tod der beiden habe „tiefe Spuren“ in seiner Familie hinterlassen, sagt Merz in dem am Mittwochabend ausgestrahlten TV-Duell. „Wir waren mal zu viert zu Hause. Meine jüngste Schwester ist mit 21 bei einem Verkehrsunfall gestorben.“ Später habe er auch seinen jüngeren Bruder verloren – an die Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose. Er starb, „noch bevor er 50 wurde“.

Merz hatte enge Beziehung zu Geschwistern

Für den Sauerländer waren das „Erlebnisse in einer Familie, die vor allen Dingen bei unseren Eltern, aber auch bei den beiden noch verbliebenen Geschwistern tiefe Spuren hinterlassen haben“, sagt er.

Erst kürzlich hatte Merz in BILD erzählt, dass es mit seinen Geschwistern von klein auf einen engen Zusammenhalt gegeben habe.

▶︎ Merz: „Bis ich zehn Jahre alt war, wohnten wir im großelterlichen Haus mit drei Generationen unter einem Dach. Streckenweise auch noch die Tochter eines Onkels als fünftes Kind meiner Eltern, weil ihre Mutter gestorben war. Meine Eltern nahmen meine Cousine bei uns auf. Es war immer volles Haus bei uns.“

Merz will seine Familie eigentlich nicht in den Schlagzeilen sehen, spricht fast nie über Persönliches. Umso bewegender dieser Auftritt bei BILD und WELT.

Merz hat ein Rezept für die Ehe

Bekannt ist, dass seine Eltern beide noch leben. Sein Vater Joachim ist 101. Er lebt zusammen mit Mutter Paula (bald 97) in einem Altenheim. Beide sind, wie Merz einmal erzählte, äußerst rüstig. Zum Geburtstag seines Vaters war Merz trotz des Wahlkampf-Starts im Januar ins Sauerland gereist.

Merz hat mit seiner Frau Charlotte drei Kinder (Carola, Philippe und Constanze) und sieben Enkel. Das Geheimnis seiner über 40 Jahre andauernden Liebe mit Charlotte erklärt er „Frau im Spiegel“ so: „Das Wichtigste ist, dass man gegenseitig eine sehr große Offenheit und vor allem gegenseitigen Respekt an den Tag legt“.

Auch wichtig: „Dass die Wochenenden nicht schon komplett durchgetaktet sind, sondern dass man Zeit füreinander hat – für gemeinsame Hobbys und Interessen.“

Gemeinsam mit seiner Frau habe er sich fortentwickelt, sagt Merz. „Wir sind heute nicht mehr da, wo wir Anfang der Achtzigerjahre waren“. Beide hätten Glück gehabt, „dass wir uns in die gleiche Richtung weiterentwickelt haben“.