Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) strebt eine zweite Amtszeit an und will die SPD auch 2025 in die Bundestagswahl führen. Doch bei den Bürgern stößt dieser Plan auf deutlichen Widerstand – Scholz muss offenbar noch viele überzeugen.

Einer aktuellen Umfrage zufolge sprechen sich über zwei Drittel der Bevölkerung gegen Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten der SPD für die Bundestagswahl im kommenden Jahr aus.

Die Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov, durchgeführt im Auftrag der „Süddeutschen Zeitung“, zeigt, dass 68 Prozent eine erneute Kandidatur des amtierenden Regierungschefs ablehnen. Nur 20 Prozent unterstützen den Plan, Scholz erneut ins Rennen um das Kanzleramt zu schicken.

Auch unter den SPD-Wählern von 2021 ist der Rückhalt für Scholz gering: 60 Prozent der SPD-Unterstützer sehen ihn nicht als geeigneten Kandidaten an, während nur 31 Prozent seine erneute Kanzlerkandidatur befürworten.

Der Kanzler in der Krise

Trotz dieser Zahlen hält Scholz an seinem Kurs fest. Am vergangenen Wochenende erneuerte er seinen Anspruch auf die Kanzlerkandidatur der SPD bei der Wahl 2025, obwohl er in den Umfragen hinter seinem Parteikollegen, Verteidigungsminister Boris Pistorius, liegt.

Scholz zeigte sich dennoch optimistisch: „Ich bin fest davon überzeugt, dass die SPD und ich 2025 ein starkes Mandat erhalten werden, um die nächste Regierung zu führen“, sagte er dem „Tagesspiegel“. Scholz, der sich selbst als ausdauernden Läufer bezeichnete, betonte zudem, dass auch Pistorius ihn in diesem Vorhaben unterstütze: „Wie viele andere möchte auch er, dass ich erneut als Kanzler antrete.“