Welcher aktuelle Feldspieler hat (nach Bayerns Thomas Müller) die meisten Liga-Einsätze für einen Klub bestritten?
Wer hat unter den aktuellen Profis die meisten direkten Freistoßtore (10) erzielt?
Wer ist für seinen Klub 3602,9 Kilometer gelaufen?
Max Arnold (30), der Maximale, spielt am Samstag gegen Frankfurt zum 350. Mal für Wolfsburg.
Im BILD-Podcast Phrasenmaster (gibt es jetzt auch HIER auf Youtube) spricht der Ex-DFB-Star (drei A-Länderspiele) über seine Karriere.
BILD: Sie haben in ihrer Zeit in Wolfsburg viele Trainer kommen und gehen gesehen. Wer war ihr Lieblingstrainer?
Arnold: „Mein Lieblings-Trainer? Das hört sich komisch an! Ich hatte erfolgreiche Phasen. Daran erinnert man sich wirklich gern “
BILD: Wir würden da gern einen Namen hören …
Arnold: „Ich glaube, dass ich unter Oliver Glasner schon meine besten Spiele gemacht habe. Wir haben uns für die Champions League qualifiziert. Aber auch Dieter Hecking, der oft auf mich gesetzt hat, als ich noch relativ jung war, gehört dazu. Und Martin Schmidt. Schade nur, dass wir unter ihm zu oft unentschieden gespielt haben. Er war einer, der sich selbst manchmal auch nicht ganz so ernst genommen hat.“
BILD: Welcher Trainer wurde zu früh gefeuert?
Arnold: „Oliver Glasner. Er ist ja nicht entlassen worden, sondern er ist ja dann auch gegangen, weil es ein paar kleinere Differenzen gab. Mit ihm hätte ich gern länger zusammengearbeitet.“
BILD: Wie war ihr Verhältnis zu Max Kruse?
Arnold: „Die Qualität von Max Kruse ist unbestritten, das hat er auch bei vielen Vereinen gezeigt, aber ich habe einfach eine andere Meinung zu seiner Arbeitsauffassung.“
BILD: Kruse sagte damals in einer Instagram-Story über Sie „Wer weniger Talent hat, muss mehr trainieren.“
„Ich wurde darauf angesprochen und habe meine Dinge dazu gesagt. Vielleicht war es auch einfach dumm von mir darauf zu reagieren. Ich habe im Spiel danach gegen Mainz direkt getroffen. Da habe ich mein weniges Talent dann ausgespielt.“ (lacht)
BILD: Sie sollen früher im Training ein sehr lauter und emotionaler Typ gewesen sein.
Arnold: „Es gibt ja manchmal kleine Meinungsverschiedenheiten, die dann auf dem Platz ausgetragen werden. Ich hasse es zu verlieren – auch im Training. Mir hat das manchmal nicht so gepasst und dann bin ich am Diskutieren, mit allen möglichen Personen. Und dann gibt es halt leider manchmal ein paar Leute, die mir dann vor die Flinte laufen und dann passiert es leider.“
BILD: Gab es auch Spieler, bei denen Sie sich das nicht getraut haben?
Arnold: „Der kleine Brasilianer Josue. Bei dem hatte ich Angst. (lacht).“
BILD: Vor der Rache?
„Der hat immer mit Stollen trainiert und hatte immer Schienbeinschoner an. Im Trainingslager hatten wir mal eins gegen eins über mehrere Runden. Es waren glaube ich 45-Sekunden-Durchgänge und ich habe die vier Spiele, die wir hatten, alle sieben zu null verloren. Ich hatte einfach nur Angst.“
BILD: Sie sind, bevor es nach Wolfsburg ging, als junger Spieler von Riesa nach Dresden ins Fußball-Internat gegangen. Das war eine schwierige Zeit für Sie …
Arnold: „Ich glaube, von 20 bis 23 Uhr habe ich das erste Jahr jeden Abend nur geheult. Ich weiß nicht, wie meine Mutter das gemacht hat. Sie hat nie am Telefon geweint. Sie hat immer gesagt „Ja, mach weiter, gib Gas. Das wird schon alles irgendwann Früchte tragen.“ Dementsprechend habe ich das auch geglaubt. Weil ich ja noch viel zu jung war. Ich glaube, wenn mein Sohn irgendwann mit zwölf kommt und sagt er will nach Hannover oder nach Berlin und ich merke, er steht nicht so dahinter, dann sage ich eher. ´Ich denke nicht, dass du fährst.‘“
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