Menden – Als im März ein Brand in einer Wohnung in Menden ausbrach, sechs Menschen verletzt wurden und eine Teenagerin (17) zwei Wochen später in einer Spezialklinik starb, war ein junger Mann (24) schnell im Verdacht, das Feuer gelegt zu haben.

Doch jetzt kam raus: Der Mann soll nicht nur das Feuer verursacht, sondern die Schwester seiner Ex-Verlobten offenbar absichtlich angezündet haben! Das Motiv: Trennungsschmerz.

So sieht es die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklage. Im September muss sich der Mann wegen Mordes vor dem Landgericht Arnsberg (NRW) verantworten.

Laut Mitteilung des Gerichts zur Prozessankündigung soll der Angeklagte die Trennung von seiner Ex-Verlobten nicht verkraftet, die Tat deshalb begangen haben.

Teenagerin (17) mit Benzin übergossen

Er soll am Abend des 22. März an der Wohnungstür der Familie im Ortsteil Bösperde am Rande des Sauerlands geklingelt haben. Als die Schwester seiner Ex-Verlobten öffnete, soll er sie nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft mit Benzin übergossen und angezündet haben!

Mutter versuchte noch, ihre Tochter zu retten

Die Mutter versuchte laut Gericht noch verzweifelt, ihre Tochter zu retten. Dabei erlitt auch sie Brandverletzungen. In der Folge des Brands soll es eine Explosion gegeben haben. Nachbarn trugen laut Feuerwehr Bewohner aus der Wohnung. Sie waren es auch, die die Retter gerufen hatten. Rund hundert Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst waren vor Ort. An dem Haus entstand rund 300 000 Euro Schaden.

Der jetzt Angeklagte wurde festgenommen. Er kam wenige Tage nach der Tat in U-Haft, es wurde wegen eines Tötungsdeliktes ermittelt. Doch Details zum mutmaßlichen Tathergang waren lange unklar. Bis zur Anklage hielten Staatsanwaltschaft und Polizei sie aus ermittlungstaktischen Gründen geheim.

Der Prozess soll am 17. September starten. Es sind 14 Verhandlungstage bis in den Dezember hinein vorgesehen.