Von der Leyen fliegt von der Gästeliste!
Wenn Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Samstag die pompöse Wiedereröffnung von Notre-Dame feiert, ist Ursula von der Leyen nicht dabei.
Peinlich: Die EU-Kommission musste einen Tag vorher einräumen, dass ihr Besuch nie offiziell zugesagt war. Intern habe es einen „Kommunikationsfehler“ gegeben, heißt es kleinlaut. Fakt ist: Auf der Gästeliste des Élysée stehen 35 andere Spitzenpolitiker, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68) und Donald Trump (78) – doch von der Leyen steht nicht drauf.
Aber: Dass die EU-Kommissionspräsidentin, die von Macron überhaupt erst in diese Position gehoben wurde, wegen eines Missverständnisses nicht auf der Liste stehen soll – mehr als unwahrscheinlich!
Mercosur-Zoff eskaliert
Viel wahrscheinlicher: Frankreichs Präsident tobt, weil von der Leyen am Freitag das Mercosur-Freihandelsabkommen mit Südamerika durchgeboxt hat – gegen seinen Willen. Denn: Macron hat die französischen Bauern im Nacken. Sie befürchten massive Nachteile durch importiertes Billig-Fleisch aus Südamerika.
Macron ließ wütend über den Élysée-Palast verlauten, dass der Vertrag in seiner jetzigen Form „inakzeptabel“ sei. Die Einigung der Mercosur-Länder mit von der Leyen sei „nicht das Ende der Geschichte“, hieß es. Von der Leyen feiert das Abkommen hingegen als „historischen Meilenstein“.
Die vermeintliche Einladungspanne: vermutlich nicht mehr als eine diplomatische Verhüllung von „sie ist nicht willkommen“.
Machtspiel in Brüssel
In Brüssel wird vermutet, dass von der Leyen gerade Macrons Schwäche nach dem Sturz der französischen Regierung nutzt, um das seit 25 Jahren geplante Mercosur-Abkommen voranzutreiben.
Doch der gibt nicht auf: Frankreichs Präsident schmiedet offenbar eine Allianz mit Polen und Italien, um den Deal noch zu kippen. Die Mitgliedsländer und das EU-Parlament müssen der Abmachung noch zustimmen.