Das Museum Louvre in Paris bleibt wenige Tage nach einem Einbruch weiter geschlossen. Zuvor hatte das Museum angekündigt, an diesem Montag zu öffnen und wenige Räume verschlossen zu lassen. Ein Sprecher des Museums teilte nun jedoch mit, dass kein Besucher empfangen wird. Wer ein Ticket für Montag gebucht hat, bekomme den Preis zurückerstattet, sagte der Sprecher.
Am Sonntagmorgen wurden wertvolle Schmuckstücke aus dem Museum in Paris gestohlen. Vier Täter sollen mithilfe einer mobilen Hebebühne auf einen Balkon im ersten Stock des Museums gelangt sein. Von da aus nutzten sie einen Trennschleifer, um ein Fenster zu zerstören und in den Raum mit den französischen Kronjuwelen einzusteigen.
Zwei der Täter sollen am unteren Ende der Hebebühne auf Motorrollern gewartet haben. Auf Bildern der Sicherheitskameras sind die Täter mit Gesichtsmasken zu sehen. Ihre Werkzeuge ließen die Einbrecher am Tatort liegen. Von Anfang bis Ende soll die Aktion nur sieben Minuten gedauert haben.
Gestohlener Schmuck gehörte Königinnen und Kaiserinnen
Insgesamt acht Schmuckstücke von früheren Königinnen und Kaiserinnen sollen geklaut worden sein. Der Staatsanwaltschaft zufolge sei der Wert der Gegenstände unschätzbar. Unter den gestohlenen Schmuckstücken sind ein Diadem der Kaiserin Eugénie mit knapp 2.000 Diamanten und eine Halskette mit 631 Diamanten und acht Saphiren der Königinnen Marie-Amélie und Hortense. Abgesehen davon wurde auch eine Kette mit 32 Smaragden und 1138 Diamanten gestohlen, die der zweiten Ehefrau von Napoléon Bonaparte gehört haben soll.
Die Diebe hatten auch die Krone der Kaiserin Eugénie aus dem Museum entwendet, die verloren sie aber während ihrer Flucht.
Sicherheitsprobleme im Louvre sind nicht neu
Der Louvre wurde kurz nach Bekanntwerden des Einbruchs evakuiert. Damit sollte die Arbeit der Polizei erleichtert werden. Die Mitarbeiter des Museums reagierten dem Kulturministerium zufolge vorbildlich. „Dank der Professionalität und der schnellen Reaktion der Mitarbeiter des Louvre konnten die Täter in die Flucht geschlagen werden“, teilte das Ministerium mit.
Über die Sicherheit des Louvre wurde bereits häufiger diskutiert. Im Juni dieses Jahres streikten Mitarbeiter des Louvre wegen Arbeitszeiten, aber auch wegen Sicherheitsproblemen. Laut Kulturministerin Rachida Dati wurde sich 40 Jahre lang nicht um die Sicherheit großer Museen gekümmert. „Die Museen müssen an neue Formen der Kriminalität angepasst werden.“ Diese sie mittlerweile organisiert, sagte Dati.
