In Litauen greift die Angst vor einem möglichen russischen Einmarsch um sich. Das zeigen strategische und militärische Maßnahmen, die das Nato-Land jetzt ergriffen hat. So sichert Litauen neuralgische Punkte mit „Drachenzähnen“ (Panzersperren) – und will sogar Brücken abreißen. Das Verteidigungsministerium in Vilnius veröffentlichte entsprechende Fotos.
Unter anderem wurde eine Memel-Brücke zur russischen Enklave Kaliningrad mit Panzersperren ausgestattet. Das Verteidigungsministerium schrieb dazu in einer Mitteilung: „Die Befestigungen werden bei Bedarf durch Feuerkraft unterstützt, um den Feind aufzuhalten und zu vernichten.“
Schon seit einigen Wochen verstärkt Litauen seine Verteidigungsanlagen besonders an den Grenzen zu Kaliningrad. An einer weiteren Memel-Brücke am Grenzübergang Panemune wurden ebenfalls „Drachenzähne“ und sogar Minen platziert. „Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, um eine wirksamere Verteidigung zu gewährleisten“, hieß es.
Sind die Sorgen der Letten berechtigt? Zumindest scheint man auf russischer Seite damit zu spielen: Beim Blick über die Memel ist in Kaliningrad deutlich ein Gebäude mit einem provokanten „Z“ zu sehen – es ist das DAS Symbol für den russischen Einmarsch in die Ukraine, prangt zum Beispiel auf den Panzern der Invasoren von Kreml-Tyrann Wladimir Putin (72).
Sorge an der Suwalki-Lücke wächst
Doch noch ein weiterer Nachbar macht Litauen große Sorgen: Belarus und sein Kreml-freundlicher Machthaber Alexander Lukaschenko (70) könnten Putin als einfaches „Sprungbrett“ ins Baltikum dienen.
Denn von der litauisch-belarussischen Grenze nach Kaliningrad sind es nur knapp 65 Kilometer Luftlinie – an der sogenannten Suwalki-Lücke hätte Russland also leichtes Spiel, eine direkte Landverbindung in die Enklave herzustellen.
Bereits im Januar hatte BILD ein Geheimpapier enthüllt, nach dem die deutsche Bundeswehr – aktuell mit dem Aufbau einer Litauen-Brigade beschäftigt – sich auf mögliche Szenarien eines russischen Angriffs vorbereitet.
In dem Papier wird u.a. beschrieben, wie Russland Schritt für Schritt eine Eskalation mit dem Westen vorbereitet. So könnte Putin das alljährliche Großmanöver „Zapad“ dafür nutzen, Truppen nach Belarus zu verlegen, um schließlich Waffen und Personal in Kaliningrad zu stationieren – alles unter dem Vorwand einer angeblichen Nato-Aggression gegen Russland. Im Sommer 2025 könnte es – so das Szenario – schließlich zur Eskalation an der Nato-Ostflanke kommen.