Dramatische Zäsur und personeller Paukenschlag bei den Liberalen!

Ex-Finanzminister Christian Lindner und Noch-Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (beide FDP) haben angekündigt, sich aus der aktiven Politik zurückzuziehen.

Kubicki hat seinen Rückzug im Falle eines Scheiterns seiner Partei an der Fünf-Prozent-Hürde bei der Bundestagswahl angekündigt. „Ja, dann ist für mich politisch Schluss, denn ich werde in der nächsten Woche 73 Jahre alt“, sagte Kubicki am Abend.

Christian Lindner sagte am Wahlabend angesichts des drohenden Scheiterns seiner Partei an der Fünf-Prozent-Hürde: „Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus.“

Lindner und Kubicki waren die Macher des FDP-Comebacks nach dem Bundestag-Aus 2013

Beide teilen eine gemeinsame politische Karriere. Sie machten das politische Comeback der FDP möglich, als die Partei 2013 aus dem Bundestag flog.

Nach der verlorenen Bundestagswahl wurde Christian Lindner zum Parteivorsitzenden gewählt, Kubicki zu seinem Stellvertreter.

„Per Handschlag versprachen wir einander, dass keiner den anderen in den kommenden vier Jahren öffentlich kritisieren werde“, so beschrieb Lindner einmal die Geburtsstunde dieses Pakts.

2017 zogen beide wieder in den Bundestag ein. Kubicki wurde Bundestagsvizepräsident, Lindner zusätzlich zum Amt des Parteichefs auch Fraktionsvorsitzender.

Doch das Bündnis offenbarte auch immer wieder Differenzen!

Lindner ließ die Jamaika-Verhandlungen mit Union und Grünen platzen, Kubicki machte damals keinen Hehl daraus, gerne regiert zu haben.

2021 kamen sie schließlich doch dazu: Lindner ging das Ampel-Bündnis mit SPD und Grünen ein, mit dem Kubicki von Anfang an fremdelte. Der Bundestags-Vize ging hart ins Gericht mit den Koalitionspartnern, galt schon als Befürworter des Ampel-Crashs, als Lindner noch daran festhielt.