Der Koalitionsstreit um den wirtschafts- und finanzpolitischen Kurs der Ampel geht in die nächste Runde.

Nachdem bekannt wurde, dass Christian Lindner (45, FDP) einen Gegengipfel zum Wirtschaftsgipfel des Kanzlers plant, brodelt es erneut in der Koalition.

Nun mischt sich auch SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich (65) in den Zwist zwischen Lindner und Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) ein und nennt es „schlicht albern“, dass der Finanzminister für Dienstag einen eigenen Wirtschaftsgipfel angesetzt hat – nachdem Kanzler Scholz für denselben Tag zu einer ähnlichen Veranstaltung geladen hatte.

Konkret wirft Mützenich dem FDP-Chef vor, der Arbeit von Bundeskanzler Olaf Scholz zu schaden: „Der Finanzminister sollte sich auf sein Ressort konzentrieren und nicht versuchen, mit einer eigenen Veranstaltung die Arbeit des Kanzlers zu torpedieren“, sagte Mützenich der „Rhein-Neckar-Zeitung“.

Auch die Grünen warnten Lindner vor einer Show-Veranstaltung. „Die Zeiten sind zu ernst für Gipfel-Ping-Pong“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Andreas Audretsch (40) am Samstag zu BILD.

Was war geschehen?

Scholz hatte für kommenden Dienstag Vertreter von Verbänden, Gewerkschaften und Industrie zu einem Spitzengespräch über Wege aus der Konjunkturflaute eingeladen. Ziel des Kanzlers: mehr für Arbeitsplätze in Industriebetrieben tun.

Doch BILD enthüllte: Lindner plant einen Gegengipfel. Dienstagvormittag treffen der Finanzminister und FDP-Fraktionschef Christian Dürr (47) die Bosse der vier großen Verbände, die nicht beim Kanzler eingeladen sind.