Hunderttausende Demonstranten gingen am Samstag auf die Straße. Unter dem Motto „gegen rechts“ wurde gegen die AfD und Rechtspopulisten weltweit demonstriert.
In mehreren deutschen Städten hatten Organisationen zu Protestaktionen gegen Rechtsextremismus und die AfD aufgerufen. Die größte Demonstration fand in Berlin statt. Rund 100.000 Menschen versammelten sich vor dem Brandenburger Tor, um mit einem „Lichtermeer“ Solidarität zu zeigen. Organisiert von Campact, Eltern gegen Rechts und Fridays for Future, protestierten sie gegen Rechtsextremismus und die AfD. Besonders kritisiert wurde CDU-Chef Merz, der Stimmen der AfD für einen Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik in Kauf nehmen will.
Demoteilnehmer Thomas (36) erklärt, wieso er heute hier ist: „Es ist so ein die Hilflosigkeit, die uns antreibt. Und hier zu sein ist einfach mal ein Erster Schritt.“
Dafür haben manche auch eine Nachtschicht geschoben: „Wir haben bis 3:30 Uhr in der Nacht die Schilder gebastelt“, erklärt Mariella, die auch auf der Demo Haltung zeigen will: „Normalerweise würden wir jetzt auf der Couch liegen, aber wegen der Nazis stehen wir halt doch auf der Straße“
20.000 in Köln
Auch in Köln wurde demonstriert: Laut Polizeiangaben kamen unter dem Motto „In Köln für die Demokratie“ über 20.000 Teilnehmer zusammen.
In Halle an der Saale, wo die AfD ihren Wahlkampfauftakt feierte, formierte sich am Nachmittag massiver Protest: 9100 Gegendemonstranten stellten sich dem Wahlkampfauftakt der AfD entgegen.
Große Blockadeaktionen, wie sie etwa beim AfD-Parteitag in Riesa vor zwei Wochen stattfanden, blieben diesmal aus.
Demo auch in Aschaffenburg
Nach dem Messerangriff in einem Park in Aschaffenburg rief auch das Bündnis „Aschaffenburg ist bunt“ zu einer Demonstration auf.
Am Mittwoch sind im Aschaffenburger Park Schöntal ein zweijähriges Kind und ein Mann, der die Kinder beschützen wollte, von einem Flüchtling aus Afghanistan erstochen worden.
Nach Polizeiangaben kamen in Aschaffenburg etwa 3000 Menschen zusammen, um gegen einen Rechtsruck in Politik und Gesellschaft zu demonstrieren.