Aktuell verhandeln die Spitzen von CDU und SPD unter der Leitung von Friedrich Merz und Lars Klingbeil den Koalitionsvertrag für eine neue Bundesregierung. Im Hintergrund allerdings läuft das Ringen um das Personal.
Viele Ministerien sind umkämpft. Eines davon ist das Gesundheitsministerium, und es deutet sich an, dass Minister Karl Lauterbach (62, SPD) seinen Posten abgeben könnte.
Heißestes Gerücht: Petra Köpping (66), seit 2019 SPD-Gesundheits- und Sozialministerin in Sachsen, steht möglicherweise vor einem Wechsel ins Bundeskabinett. Entsprechende Spekulationen kursieren schon seit Längerem im politischen Dresden, wurden gegenüber BILD inzwischen aber auch aus dem Umfeld von Parteichef Klingbeil bestätigt.
Der hatte zuletzt intern immer wieder klargemacht, dass es ohne politische und personelle Erneuerung des SPD-Spitzenpersonals nicht gehen werde. Dazu gehöre auch, durch die „Scholz-Ära belastete“ Personalien auszutauschen. Köpping, so heißt es, traue man zu, die Funktion des auch in der SPD nicht unumstrittenen Lauterbach zu übernehmen.
Die 66-Jährige ist seit 2014 Ministerin in Sachsen. Während der Corona-Pandemie war sie es, die sich neben MP Kretschmer immer wieder der Öffentlichkeit und auch der Kritik stellte, später auch Fehler eingestand. Die Krankenhausreform ihres Parteifreundes Lauterbach im vergangenen Jahr nannte sie „einen Affront, der an den Ländern vorbeigeht“.
▶ Und für Klingbeil wäre die Personalie Köpping ideal: Frau, ostdeutsch und vom Fach.
Kretschmer fordert mehr Ostdeutsche ins Kabinett
In die gleiche Kerbe schlug am Wochenende Köppings (Noch)-Chef, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (49). Der CDU-Politiker forderte mehr ostdeutsche Minister in der künftigen Bundesregierung. Das „verlangt auch dieser große Landstrich mit seinen besonderen Herausforderungen“, sagte Kretschmer und lobte den bisherigen Ostbeauftragten, Carsten Schneider (49, SPD), sowie die aus Brandenburg stammende Bauministerin Klara Geywitz (49, SPD).
Allerdings: Auch Kretschmer selbst wird nachgesagt, möglicherweise in eine künftige Bundesregierung berufen zu werden – als Wissenschafts- und Forschungsminister. Er selbst dementiert derartige Ambitionen jedoch mit großem Nachdruck.
Stattdessen gilt der Wittenberger CDU-Bundestagsabgeordnete Sepp Müller (36) als absolut ministrabel und somit heißer ostdeutscher Unions-Kandidat für einen Job im künftigen Kabinett von Friedrich Merz (69, CDU).