Das war eine Beerdigung erster Klasse! Der Grüne-Fraktionsvize Andreas Audretsch (40), der im Dienst des designierten Kanzlerkandidaten Robert Habeck (55) den Wahlkampf managen soll, hat gleich in seiner allerersten Talk-Schlacht ein totales Waterloo hingelegt.

Die Strategie von Audretsch: Augenwischerei, Ausweichmanöver, halbherzige Entschuldigungen, wertlose Versprechen, alles in dichten Wortnebeln. Unter Druck sofort abrupte Themenwechsel. Bevorzugte Körpersprache: Denk-Pose, gern mit Hand am Kinn. Mimik: verständnisinnig im klassischen Robert-Habeck-Stil.

Sogar die wohl wichtigste Wahlkampf-Waffe seiner Partei, angeschärfte Schuldzuweisungen an die Hauptgegner CDU/CSU, machte der neue Wahlkampfchef durch leicht erkennbare Übertreibungen und ermüdende Wiederholungen fast wirkungslos.

So soll der Habeck-Wahlkampf laufen

Schon gleich in seinem ersten Statement verriet Audretsch, wie einfach er sich den Habeck-Wahlkampf vorstellte: „Wir haben ein Problem, und das ist Friedrich Merz, der sagt, dass wir keinerlei Veränderung der Schuldenbremse wollen“, erklärte er.

Und: „Wir haben bei den Ministerpräsidenten genau einen noch, der das aufrechterhält, und das ist Markus Söder“.

Markus Lanz stoppt seinen Gast

Da drückte Markus Lanz schon das erste Mal auf die Stopptaste: „Aber Herr Audretsch, ganz kurz: Sie sagen jetzt aber nicht, dass, wenn Friedrich Merz und Markus Söder nicht mehr in Deutschland Politik machen, dann ist alles gut?“ Heiterkeit in der Runde!

„Nicht alles“, erwiderte der Grüne verblüfft. Der Talkmaster spöttisch: „Aber fast alles? Das ist nicht Ihr Ernst. Merz ist Oppositionsführer, Sie sind Regierung!“

Eilig machte Audretsch das nächste Fass auf: „Wir haben eine Person in der Regierung, das ist Christian Lindner, und der wird sich nicht bewegen, solange nicht Friedrich Merz seine Position ändert. Alle sagen, wir müssen massiv investieren, und in Deutschland gibt es drei, Friedrich Merz, Christian Lindner und Markus Söder, die die Blockade …“

Der Talkmaster kann es nicht ganz glauben

Lanz ungläubig: „Das sind die drei zentralen Probleme dieses Landes?“ Audretsch: „Ja, nein, das sind die drei, der Sand im Getriebe…“ Lanz: „Ein Ministerpräsident, ein Oppositionsführer und die kleinste Partei, die jetzt in Brandenburg hinter der Tierschutzpartei ist?“

Audretsch, jetzt deutlich unter Druck: „Analysieren Sie die Lage, Herr Merz! Äh, Herr Lanz!“ „Wissen Sie eigentlich, was Sie da sagen?“, staunte Lanz. „Es ist Ihre eigene Regierung, und es ist jetzt völlig wurscht, ob es die FDP, die Grünen oder sonst wer ist, die an dieser Schuldenbremse festhält! Das ist nicht Herr Merz! Der hat das nicht zu entscheiden. SIE haben das zu entscheiden!“

Die Schuldenbremse stehe sogar „im Koalitionsvertrag“, meldete „Table Media“-Journalistin Helene Bubrowski (43). Doch Audretsch zündete einfach die nächste Qualmkerze: „Ich finde, wenn man Politik betrachtet, dann hilft es, wenn man tatsächlich auseinanderhält, wer was tut.“

„Gestehen Sie zu, dass Sie seit drei Jahren regieren?“, fragte der Talkmaster und forderte: „Dann gehen Sie doch raus! Wenn das so ist, wenn das Wohl und Wehe dieses Landes von dieser einen Person abhängt, in dem Fall von Christian Lindner, gehen Sie doch raus!“

Robert Habecks Wahlkampfmanager windet sich

Audretsch holt tief Luft: „Die Situation würde nicht besser werden, weil wir zur Veränderung dieser Situation eine Zweidrittelmehrheit brauchen.“ Lanz sichtlich belustigt: „O.k.!“

„Ihre Partei verliert die jungen Wähler, die sagen, dass Ihre Politik nicht volksnah ist“, warnte Generationenforscher Rüdiger Maas (45). „Wie wirkt dann denn für Sie, dass ein Drittel der jungen Menschen Angst vor Ihrer Partei hat?“

„Ich glaube, die Antwort ist sehr komplex, es stehen ganz viele Fragen im Raum“, wand sich Audretsch. Lanz: „Versuchen Sie einfach nur mal diese eine Frage!“ Audretsch: „Ich glaube tatsächlich, dass die Antwort komplex ist.“ Maas: „Sie können sie auch unterkomplex erklären.“

Steuern, Migration, Eisenbahn: Zum Schluss blieben dem Habeck-Helfer nur noch Notbremsen. Beim Skandal um die Kurzflugreise seiner Parteifreundin Annalena Baerbock (43) zum Fußball nach Luxemburg warf Audretsch dann das Handtuch: „Das müssen Sie die Außenministerin fragen.“