Kiel – Durchtrennte Untersee-Kabel – das soll es nicht mehr geben!
Deshalb überwacht die Bundespolizei mit ihren Schiffen der Küstenwache derzeit mit Argus-Augen die Bewegungen von zwei ominösen russischen Landungsschiffen vor Sylt und Fehmarn.
Bei den Schiffen handelt es sich um die „Aleksandr Otrakovski“ und die „Aleksandr Shabalin“. Beide gehören zur „Ropucha“-Klasse (rd. 4000 Tonnen Verdrängung, 112 Meter lang) und transportieren normalerweise Panzer und anderes Kriegsgerät. Das berichteten die „Kieler Nachrichten“ zuerst.
Riesige Anker am Heck
Die Russen-Schiffe sind danach besonders verdächtig, weil sie über riesige Anker am Heck verfügen, die mächtig Schaden anrichten können, wenn sie über den Meeresgrund geschleppt würden.
Zuletzt hatten die Spezialschiffe russisches Militärgerät aus Syrien nach Russland transportiert.
Bereits mehrfach hatte es in der Ostsee Vorfälle mit durchtrennten Strom- und Datenkabeln gegeben. Unter Verdacht standen jeweils Frachtschiffe, die in russischem Auftrag unterwegs waren und die Teil der sogenannten „Schattenflotte“ sind. Damit umgeht Russland westliche Sanktionen.
Bei der aktuellen Überwachung der russischen Marineschiffe arbeitet die deutsche Küstenwache eng mit der dänischen Marine zusammen.
Die „Aleksandr Oktrakovski“ wurde am Montag in der Ostsee bei Bornholm entdeckt. Die „Aleksandr Shabalin“ wurde westlich von Sylt auf der Nordsee überwacht. Welchen Auftrag und welches Ziel die Schiffe haben, ist unklar.
Vorfälle gab es bisher keine. „Die Schiffsbewegungen auf Nord- und Ostsee und die Überwachung der Durchfahrten russischer Marineeinheiten durch die deutsche Wirtschaftszone stellen die Bundespolizei selbstverständlich vor Herausforderungen“, hieß es von der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt auf Anfrage der „Kieler Nachrichten“.
In den nächsten Tagen würden weitere russische Marineschiffe erwartet.