Fast im Stundentakt kündigt US-Präsident Donald Trump (78) Neuigkeiten zur Ukraine an. Am frühen Morgen die nächste überraschende Botschaft: Am heutigen Freitag kämen US-Politiker mit „ranghohen Leuten“ aus Russland zusammen. In München!

Das Treffen werde im Umfeld der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) stattfinden, so Trump „Russland wird mit unseren Leuten dort sein.“

Kann das wirklich sein? Hat Kreml-Diktator Wladimir Putin (72) verbotenerweise Verhandler aus Russland nach München gesandt? Fest steht: Auch russische Politiker und Minister dürfen nur mit Visum in die EU einreisen. Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs gibt es gegen einzelne sogar ausdrückliche Einreiseverbote.

Doch solche Visa wurden offensichtlich nicht erteilt. Auf BILD-Anfrage stellt das Auswärtige Amt klar: „Uns hat sich keine Delegation der russischen Seite angekündigt.“

MSC-Chef Christoph Heusgen sagte: „Wir wissen davon auch nicht. Wir haben eine Reihe von Russen, aber das sind Oppositionspolitiker.“ Auf dem Gelände der Münchner Sicherheitskonferenz im Hotel „Bayerischer Hof“ werde es ein solches Treffen nicht geben, so Heusgen in der ARD.

„Bisher haben wir dazu nichts zu sagen“

Krimi um die Russen-Politiker! Sind sie in München? Oder hat Trump etwas Falsches in die Welt gesetzt?

Laut Maria Sacharowa (49), Außenamtssprecherin Russlands, seien wie schon in den Vorjahren keine offiziellen Vertreter Russlands bei der Konferenz dabei: „Das kann ich ihnen versichern.“ Russland werde seit Jahren nicht eingeladen.

Allerdings: Die russische Regierung ließ zunächst offen, ob es außerhalb des Tagungsorts zu einem Treffen kommen könnte. „Bisher haben wir dazu nichts zu sagen“, so Kremlsprecher Dmitri Peskow (57).

Klingt nicht so, als gäbe es gar keine Gespräche.

Botschafts-Diplomaten „können sich frei bewegen“

Thomas Jäger (64), Professor für Internationale Politik und Außenpolitik an der Uni Köln, hält eine andere Variante für möglich. Demnach könnten sich US-Politiker in München mit Russen-Diplomaten treffen. Die könnten problemlos aus der Botschaft in Berlin nach München reisen.

Diese Diplomaten seien „bereits im Land und können sich frei bewegen. Denkbar ist, dass solche Gespräche im Umfeld der Münchner Sicherheitskonferenz stattfinden, aber außerhalb offizieller Räume. Dafür wäre auch keine Akkreditierung notwendig“, so Jäger zu BILD.