Das Urteil gegen die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen (56) war kaum verkündet, schon meldeten sich weltweit ihre Unterstützer zu Wort.
▶︎ „Je suis Marine!“ (Ich bin Marine) schrieb der ungarische Regierungschef Viktor Orbán (61) auf Französisch im Onlinedienst X (ehemals Twitter).
Damit spielte er auf den Slogan „Je suis Charlie“ an, der nach dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“ 2015 Solidarität mit den ermordeten Redaktionsmitgliedern symbolisierte.
Rechtspopulist Orbán und Le Pen sind enge Verbündete. Ihre Parteien, Fidesz und das rechtsnationale Rassemblement National, bilden das Rückgrat der Rechtsaußen-Fraktion Patrioten für Europa, der drittstärksten Kraft im Europaparlament.
▶︎ FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (67) machte umgehend klar, wie sie Orbáns Solidaritätsbekundung deutet und schrieb in Anspielung auf den Grund für Le Pens Verurteilung, nämlich Veruntreuung von EU-Geldern, ebenfalls auf X: „Sie (gemeint ist der ungarische Ministerpräsident) sind ‚Veruntreuung von EU-Steuergeldern‘, das ist richtig.“
▶︎ Ausgerechnet der Kreml beklagte nach der Urteilsverkündung eine „Verletzung demokratischer Normen“. Dmitri Peskow (57), Sprecher von Russen-Diktator Wladimir Putin (72) behauptete wörtlich: „In der Tat gehen immer mehr europäische Hauptstädte den Weg der Verletzung demokratischer Normen.“
▶︎ Auch Lega-Chef Matteo Salvini (52) stellte sich hinter die verurteilte Le Pen und sprach von einer „Kriegserklärung Brüssels“. „Wer das Urteil der Wähler fürchtet, wird oft durch das der Gerichte beruhigt“, so Salvini. Für den Vize von Regierungschefin Giorgia Meloni (48) ist das Urteil „ein schlechter Film“, wie zuletzt in Rumänien – eine Anspielung auf die dort wegen russischer Einmischung annullierte Präsidentschaftswahl im November 2024.
▶︎ Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders (61) zeigte sich im Onlinedienst X „schockiert über das unglaublich harte Urteil“ gegen Le Pen. Er sei jedoch zuversichtlich, dass „sie die Berufung gewinnen und die Präsidentin Frankreichs werden wird“.
Marine Le Pen wurde in Paris zu zwei Jahren Hausarrest mit Fußfessel sowie zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Zudem erhielt sie eine Geldstrafe von 100.000 Euro und ein fünfjähriges Politikverbot. Ihr Traum, Präsidentin von Frankreich zu werden, ist damit vorerst geplatzt.