Insgesamt neun Jahre steht Kevin Trapp (34) bereits im Tor von Eintracht Frankfurt. Zwischendrin machte der Saarländer einen dreijährigen Abstecher zu Paris St. Germain.

Seine Karriere startete aber tatsächlich mit einer E-Mail, die er im Alter von 14 Jahren mit der Frage nach einem Probetraining einfach mal an den 1. FC Kaiserslautern schickte.

Im Podcast „Spielmacher – Fußball von allen Seiten mit 360 Media“ erzählt Trapp über seine Anfänge. Auch darüber, wie Torhüter-Legende Gerry Ehrmann (65) ihn stählte und ihm die Angst nahm. Auch über die Grenzen des Körperlichen hinaus.

Trapp erzählt: „Am Ende des Trainings hat er sich immer zehn Bälle hingelegt und die uns links und rechts um die Ohren geschossen. Da ging es einfach nur darum, uns kaputtzumachen, aber um uns eben zu zeigen, dass, wenn man will, dass man dann auch kann. Wenn du glaubst, dass nichts mehr geht, gehen immer noch 20 Prozent. Und die hat er immer versucht, aus uns herauszukitzeln. Das kam sehr häufig vor, dass ich mich auch mal übergeben musste danach, weil sich alles gedreht hat und ich auf dem Boden lag.“

Heute kann Trapp darüber lachen. „Damals habe ich mich echt gefragt, wo bin ich eigentlich hier? Weil kein Mitleid! Er hat nie gefragt, wie geht es dir, ist alles okay? Sondern: So Junge, jetzt hast du genug auf dem Boden gelegen. Guck, dass du wieder aufstehst und die Schwäche nicht zeigst.“

Die harte und Disziplin fordernde Ehrmann-Schule hat aus Trapp einen Nationalspieler und Europa-League-Sieger gemacht! Doch zu Lauterer Zeiten schien das alles noch so weit weg.

Trapp: „Ich weiß schon, warum er das Ganze gemacht hat. Wenn du so viele Torhüter herausgebracht hast, die alle sehr erfolgreich waren, dann musst du schon sehr viel richtig gemacht haben. Ich bin sehr dankbar darüber, dass ich bei Gerry meine Torhüter-Karriere anfangen durfte. Er hat uns nicht nur im Torwart-Bereich viel beigebracht, sondern vor allem auch in der Persönlichkeit, Charakter und Willensschulung.“