Aus der FDP trat er aus, nun öffnet sich Volker Wissing (parteilos) eine neue Tür!
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil (47) hat dem scheidenden Verkehrsminister angeboten, seiner Partei beizutreten. Klingbeil sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, er empfinde große Wertschätzung für den ehemaligen Liberalen. „Wenn Volker Wissing irgendwann Interesse an der SPD hat, steht ihm die Tür jederzeit offen.“
▶︎Wissing sei ein „klassischer Sozialliberaler“, so Klingbeil weiter, und habe schon als Landesminister in Rheinland-Pfalz eng und erfolgreich mit der SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer (64) zusammengearbeitet. Sie habe Wissing als „Stabilitätsgarant“ geschätzt.
Klingbeil betonte, er hoffe, dass es weiterhin Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit Wissing gebe: „Ich setze große Stücke auf ihn. Mal sehen, welchen Weg er geht.“
Wissing ging auf Distanz zu Lindner
Wissing hatte sich nach dem Ende der Ampel-Koalition von der FDP getrennt, um sein Amt im Kabinett von Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) weiterzuführen. Im Funke-Podcast „Meine schwerste Entscheidung“ hatte Wissing die Parteiführung der FDP scharf kritisiert. Parteichef Christian Lindner (45, FDP) habe den Koalitionsbruch bewusst herbeigeführt.
▶︎ „Diese Regierung hätte weiterarbeiten können, wenn der Wille dagewesen wäre“, sagte er. Doch anstatt Konflikte zu lösen, sei bewusst auf Konfrontation gesetzt worden. Der interne Kurs der Liberalen sei immer deutlicher in Richtung eines öffentlichen Anti-Grünen-Kurses gegangen – „ein regelrechter Hype“, wie Wissing es formulierte.
Die Verantwortung dafür sehe er vor allem bei Lindner. „Er hatte offenbar Angst, dass eine konstruktive Haltung die FDP schwächen oder sie als grün oder gar links erscheinen lassen könnte.“ Wissing selbst habe die Situation optimistischer eingeschätzt.
Auf die Frage, ob ein Parteibeitritt bei einer anderen politischen Kraft für ihn infrage komme, blieb Wissing vage. „Ich habe darüber nicht nachgedacht und bin derzeit ganz anders fokussiert, auch persönlich. Aber man sollte im Leben nie etwas ausschließen.“
Gleichzeitig machte er deutlich, dass er den liberalen Grundwerten nach wie vor verbunden sei – seine Enttäuschung beziehe sich lediglich auf die Art und Weise, wie die FDP die Koalition scheitern ließ.