Heute ist Weltkindertag. Zum 70. Mal, seit dieser Tag erfunden wurde. Deshalb kommen in BILD heute 70 Kinder zu Wort. BILD möchte ab jetzt mehr als zuvor Anwalt der Kinder in Deutschland sein.

Denn: Es fehlen rund 430 000 Kita-Plätze. Deshalb können Mütter nicht arbeiten (Fachkräftemangel!), deshalb lernen Kinder, bei denen zu Hause kein korrektes Deutsch gesprochen wird, unsere Sprache nicht, bevor sie in die Schule kommen.

Und damit sind wir bei Problem zwei: Ausgerechnet in Deutschland entscheidet die Schulbildung der Eltern darüber, ob du eine gute Zukunft haben wirst. Denn ohne Eltern, die dir durch die überforderten, schlecht ausgestatteten Schulen helfen, bist du als Aishe oder Kevin quasi zum Scheitern verurteilt. Die Johannas und Maximilians wohlhabender, studierter Eltern ziehen lächelnd an dir vorbei.

Die Regierung tut herzlich wenig dagegen.

Weder Kindergeld noch Kindergrundsicherung machen Kitas oder Schulen besser. Aktuellste Idee: Man solle den Begriff „Migrationshintergrund“ nicht mehr benutzen, um diese Kinder nicht auszugrenzen. Meine Güte, ein Thema ist doch nicht weg, nur weil man es totschweigt.

Kinder mit und ohne Migrationshintergrund brauchen keine Sprachpolizei, sondern sie haben ein Recht auf Chancengleichheit. Gleiche Startchancen ins Leben. Und dafür müssen sie Deutsch können und brauchen eine Schule, die sie fördert und fordert – und kein System, das sie schon deshalb ausspuckt, weil sie nicht den richtigen Vornamen haben.