Zuerst hatte es der südkoreanische Geheimdienst NIS behauptet: Die Soldaten von Nordkorea-Diktator Kim Jong-un (40) trainieren angeblich bereits in Russland und bereiten sich dort auf einen Kampf-Einsatz in der Ukraine vor.

Auch BILD hatte über die brisante Meldung berichtet. Jetzt verbreitet der ukrainische Nachrichtendienst CSCIS Fotos, auf denen Söldner des Nordkorea-Diktators zu sehen sind, die sich offenbar in einem Trainings-Camp in Ostrussland auf Aktivitäten in der Ukraine oder auf der annektierten Krim vorbereiten.

Kim-Krieger von Putin-Flotte transportiert

► Der südkoreanische Geheimdienst konnte angeblich die Truppen-Bewegungen dokumentieren: Es ist das erste Mal seit 1990, dass eine russische Marineflotte nordkoreanische Gewässer betreten hatte, um Soldaten und vermutlich auch Waffen zu transportieren.

► Darüber hinaus verkehren häufig große Transportflugzeuge wie die AN-124 der russischen Luftwaffe zwischen Wladiwostok und Pjöngjang.

► Nach Russland entsandte Nordkkorea-Soldaten sind laut NIS derzeit bei russischen Militäreinheiten in Wladiwostok, Ussurijsk, Chabarowsk und Blagoweschtschensk stationiert und werden voraussichtlich bald an die Front entsandt. Das sogenannte Anpassungstraining soll abgeschlossen sein.

► Die Söldner erhielten russische Militäruniformen und in Russland hergestellte Waffen sowie gefälschte Ausweise (die sie als Bewohner der sibirischen Regionen Jakutien und Buratija tarnen sollen, die nämlich wie Nordkoreaner aussehen).

► Machthaber Kim Jong-un (40) persönlich beobachtete die Spezialeinheiten zweimal, bevor er am 11. September und am 2. Oktober seine Truppen entsandte.

Ein NIS-Beamter sagte: „Der von ausländischen Medien geäußerte Verdacht einer ‚direkten militärischen Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea‘ wurde offiziell bestätigt.“

Südkorea wenig überrascht

Korea-Experte Frederic Spohr, Direktor der Friedrich-Naumann-Stiftung in Südkorea, erklärt gegenüber BILD: „In Südkorea ging man längst davon aus, dass schon bald nordkoreanische Truppen auch in Kampfeinsätze geschickt werden – und hat vor allem auf das im Juni beschlossene umfassende strategische Partnerschaftsabkommen zwischen Putin und Kim verwiesen. Denn Artikel 4 enthält eine ziemlich umfassende Beistandsverpflichtung.“

NIS hatte am Freitag mitgeteilt, dass 1500 nordkoreanische Soldaten nach Russland verlegt worden seien. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap hatte zuvor unter Berufung auf den Geheimdienst berichtet, Pjöngjang wolle insgesamt „vier Brigaden mit 12.000 Soldaten, unter ihnen auch Spezialkräfte“ an die Front in der Ukraine schicken.

Selenskyj warnt vor neuer Eskalationsstufe

Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) hat die militärische Zusammenarbeit Russlands und Nordkoreas als neue Eskalationsstufe in Moskaus Angriffskrieg gegen sein Land bezeichnet. „Wir müssen reagieren und gegensteuern. Wir dürfen nicht zulassen, dass das Böse weiter zunimmt“, sagte Selenskyj in seiner Videobotschaft am Sonntagabend.