Dieses Karriere-Aus hat einen bitteren Beigeschmack.

Ex-Nationaltorhüterin und ARD-Expertin Almuth Schult (34) hat Ende März ihre aktive Fußball-Karriere beendet. Doch ganz freiwillig scheint dieser Schritt nicht gewesen zu sein. Jetzt erhebt sie schwere Vorwürfe.

Im Interview mit dem „Kicker“ behauptet Schult, dass viele Klubs bei Vertrags-Gesprächen ein Problem damit hatten, dass sie Mutter ist.

Die ehemalige Torhüterin und dreifache Mama: „Viele Vereine befürchten, dass es Widrigkeiten und Schwierigkeiten mit Müttern geben könnte. Meines Erachtens war das der Hauptgrund, warum Gespräche gescheitert sind.“

Und weiter: „Ein, zwei Jahre auf höchstem Niveau wären noch drin gewesen, aber es hat mich kein Top-Klub mehr verpflichten wollen.“

Einige Spitzenvereine hatten zwar Interesse an Schult, allerdings nur als Nummer 3. Ihre Meinung: „Der Konkurrenzkampf wäre nicht offen gewesen.“

Weiter kritisiert Schult den Umgang mit Müttern im europäischen Profi-Fußball: „Ich habe das Gefühl, dass es in Europa immer noch nicht Normalität ist, als Fußballerin Kinder zu haben. Ob das Klubs zugeben oder nicht, aber das ist einfach mein subjektiver Eindruck.“

Und: „Ich war nach meiner zweiten Schwangerschaft schon zuvor vertragslos. Es hat mir kein Verein mehr zugetraut, dass ich noch helfen kann, obwohl ich es schon nach der ersten Schwangerschaft bewiesen hatte.“

Hintergrund: Zuletzt lief Schult in Amerika für den Kansas City Current auf, Mitte Dezember hat sie den Verein verlassen. Nach einigen Monaten ohne Verein verkündete sie schließlich ihr Karriere-Ende. Offenbar nicht ganz freiwillig.

Aktuell freut sich Schult gemeinsam mit ihrem Mann auf ihr viertes Kind. Und auch neben dem Platz wird die ehemalige DFB-Torhüterin weiterhin viel beschäftigt sein. Seit der Männer-EM 2021 ist sie als TV-Expertin bei der ARD im Einsatz. Zudem gilt sie als Sprachrohr für den Frauenfußball und setzt sich für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Fußball ein.