Renten-Zoff in der Union! Die Junge Union prescht jetzt entschlossen auf ihrem Deutschlandtag nach vorn und will das Renteneintrittsalter erhöhen. Ein Frontalangriff auf Kanzlerkandidat Friedrich Merz (68, CDU), der das Thema eigentlich schon beerdigt hatte!

Konkret will die Junge Union (JU) das Eintrittsalter an die steigende Lebenserwartung koppeln. Im Klartext: Wir sollen alle später in Rente gehen – im Gegenzug dafür, dass wir immer älter werden. Das will der Parteinachwuchs auf seinem am Freitag gestarteten Deutschlandtag, quasi dem Bundesparteitag der JU dieses Jahr in Halle (Saale) beschließen.

Richtig ist: Eine Kopplung des Renteneintritts an die steigende Lebenserwartung steht auch im Grundsatzprogramm der CDU. Aber davon wollten zuletzt immer weniger in der Union etwas wissen. Allen voran Kanzlerkandidat Friedrich Merz. Im August noch erklärte Merz dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“: „Es wird weder im Wahlprogramm noch in einem möglichen Koalitionsvertrag mit uns eine Rente mit 70 geben.“

Konfrontation mit dem eigenen Kanzlerkandidaten

Johannes Winkel (32, CDU), der Vorsitzende der Jungen Union zeigt sich davon völlig unbeeindruckt. Noch vor Beginn des Deutschlandtags stellte Winkel am Freitag dazu klar: „Wenn die Gesellschaft immer älter wird und wir mit der Demografie ein Problem bekommen, natürlich muss sich da das Renteneintrittsalter auch an die Lebenserwartung koppeln.“

Aber auch in seiner Rede vor dem Deutschlandtag ließ Winkel am Freitag nicht locker und betonte mit Blick auf die alternde Gesellschaft unter tosendem Applaus: „Ja, dann müssen wir auch länger arbeiten!“

Eine klare Kampfansage in Richtung Merz! Unklar ist nur, wie Friedrich Merz damit umgehen wird. Spannend wird es da am Samstagnachmittag, dann empfängt die Junge Union Friedrich Merz auf ihrem Deutschlandtag und es kommt zur direkten Konfrontation!

Eins ist klar: Das letzte Wort zwischen dem Parteinachwuchs und Parteichef Friedrich Merz ist in Sachen Rente wohl noch lange nicht gesprochen!