Nach dem Attentat auf Atom-General Igor Kirillow (†54) mitten in Moskau hat Russlands ehemaliger Präsident Dmitri Medwedew (59) britischen Journalisten der „Times“ gedroht. Sie seien „legitime militärische Ziele“. Die Regierung in London hat bereits reagiert.

Am Dienstag waren Kirillow und sein Adjutant bei einem Bombenanschlag direkt vor dem Eingang seines Wohnhauses getötet worden. Der Sprengstoff war in einem E-Roller versteckt gewesen. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU bekannte sich Medienberichten zufolge zu dem Anschlag. Zwei Verdächtige wurden festgenommen.

Die britische Zeitung „Times“ hatte die Tat in einem Leitartikel als „legitimen Verteidigungsakt“ der Ukraine bezeichnet. Darauf reagierte Medwedew jetzt mit einer unverhohlenen Drohung: Er bezeichnete die Journalisten als „legitime militärische Ziele“.

Medwedew: „Elende Schakale der ,Times‘“

Laut britischen Medien schrieb der enge Vertraute von Russlands Präsident Wladimir Putin (72) auf seinem Telegram-Kanal: „Diejenigen, die Verbrechen gegen Russland begehen, haben immer Komplizen. Auch sie sind mittlerweile legitime militärische Ziele.“

Und weiter: „In diese Kategorie könnten auch die elenden Schakale der ,Times‘ fallen, die sich feige hinter ihrem Leitartikel versteckten.“

Medwedew ist bekannt für seine verbalen Ausfälle gegen den Westen. Mehrmals drohte er mit einem Atomkrieg und Angriffen auf europäische Metropolen – darunter auch Berlin.

David Lammy (52), Außenminister von Großbritannien, reagierte bei X (ehemals Twitter) auf die jüngste Entgleisung. Medwedews „Gangsterdrohung gegen Times-Journalisten riecht nach Verzweiflung“, schrieb er. „Unsere Zeitungen repräsentieren die besten britischen Werte: Freiheit, Demokratie und unabhängiges Denken.“

Die Zeitung „Guardian“ zitiert einen Sprecher des britischen Premierministers Keir Starmer (62). Medwedews Warnung sei ein Beispiel für die „verzweifelte Rhetorik der Putin-Regierung“.