„Remigration“ ist DAS Reizwort schlechthin in der Zuwanderungsdebatte. Doch was steckt eigentlich dahinter und warum haben sich die AfD und Alice Weidel den Kampfbegriff nun zu eigen gemacht?

Grundsätzlich beschreibt „Remigration“ nichts weiter als „Rückwanderung“, also die Rückkehr von Menschen in ihre ursprüngliche Heimat, die längere Zeit in einem anderen Land verbracht haben.

Mit der ersten großen Flüchtlingswelle 2015 allerdings waren es vor allem die sog. Identitären um den rechten österreichischen Aktivisten Martin Sellner (36), die den Begriff kaperten und damit ihre Forderungen nach „Rückführung kulturfremder Menschen“ aus Mitteleuropa Nachdruck verliehen.

AfD-Rechtsextremist Björn Höcke (52) versuchte früh auf den Zug aufzuspringen, sprach 2018 von einem „großangelegten Remigrationsprojekt“, das auch „wohltemperierte Grausamkeit“ erfordere. Höcke meinte damit allerdings nicht nur illegal Eingewanderte, öcke will seinen eigenen Worten zufolge keineswegs nur illegal Eingewanderte und Menschen ohne Bleiberecht loswerden. Er geht selbst über die Gruppe der angeblich „nicht integrierbaren“ Migrant:innen hinaus, Allerdings: die AfD-Führung vermied das Reizwort bislang. Zumal seine Bedeutung als Kampfbegriff vor genau einem Jahr nochmals verstärkt wurde. Vor allem durch eine umstrittene Veröffentlichung des linken Medienhauses Correctiv („Geheimplan gegen Deutschland“) über eine Veranstaltung von AfD- und CDU-Mitgliedern mit Sellner in Potsdam.

Dass die AfD den Begriff nun doch für sich besetzen will, hat viel mit der Union und sogar mit Olaf Scholz (66) zu tun. Denn inzwischen bekennen sich sowohl CDU/CSU als auch Scholz („Abschieben in großem Stil“) zur