Der Polit-Thriller um Südkoreas Präsidenten geht weiter!
Eigentlich sollte der suspendierte Yoon Suk Yeol von südkoreanischen Strafverfolgungsbehörden festgenommen werden, doch der Versuch scheiterte – weil zunächst eine Militäreinheit das Eindringen der Ermittler auf das Gelände des Präsidentenamtssitzes verhinderte.
Wie die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die Behörde zur Korruptionsbekämpfung berichtete, verweigerte auch der Sicherheitsdienst des Präsidenten den Beamten den Zutritt unter Hinweis auf „Einschränkungen in geschützten Bereichen“.
Die Behörde bedaure das Verhalten Yoons und wolle nun weitere Schritte prüfen, berichtete Yonhap. Die von einem Gericht gebilligte Anordnung zur Festnahme ist noch bis Montag gültig. Doch ob sie vollzogen werden kann, ist mehr als fraglich.
Sicherheitsdienst blockiert Einfahrt
Bereits im Vorfeld war spekuliert worden, dass der Sicherheitsdienst den Zugriff der Ermittler auf Yoon behindern könnte. Seit dem Neujahrstag protestieren Hunderte Anhänger Yoons vor dem Präsidentensitz – und versperrten den Zugang für die Beamten.
► Gegen Yoon wird ermittelt, nachdem er vor einem Monat kurzfristig das Kriegsrecht verhängt hatte. Das Vorgehen hatte das Land in eine tiefe politische Krise gestürzt. Der Präsident ignorierte bisher drei Vorladungen der Strafverfolger.
Proteste vor dem Präsidentensitz
Yoons Anwalt will laut Yonhap rechtlich gegen die Festnahmeanordnung vorgehen, die er als „ungültig“ und „rechtswidrig“ bezeichnete.
► Die Verteidigung habe bereits eine einstweilige Verfügung beim Verfassungsgericht beantragt, um die Anordnung wegen Machtmissbrauchs und Aufruhr außer Kraft zu setzen, berichtete die Agentur.
Laut Yonhap könnte auch ein weiterer Einsatz der Ermittler am Wochenende auf Widerstand stoßen, da vermutlich noch mehr Unterstützer den Zugang blockieren. Ein späterer Zugriff am Montag könnte wiederum durch die ablaufende Frist erschwert werden.