Jetzt reden die Spitzenkandidaten der Parteien miteinander! Alle in einer Runde – der sogenannten „Elefantenrunde“ bei ARD und ZDF.

Gibt’s hier schon den nächsten großen Zoff? Oder beginnen hier schon vor einem Millionenpublikum die ersten „Koalitionsgespräche“?

Alle sind da: Kanzler Olaf Scholz, CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, CSU-Chef Markus Söder (58), AfD-Chefin Alice Weidel (46), Linken-Chef Jan van Aken (63), Amira Mohamed Ali (45) vom BSW und auch FDP-Chef Christian Lindner (46).

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Scholz ehrlicher Verlierer

Der Kanzler: „Wir haben verloren, da gibt es nichts daran vorbeizureden.“ Persönliche Konsequenzen? Scholz bestätigt: „Ich bin als Bundeskanzler angetreten“ – und wird es nicht. Heißt wohl: Rente.

Merz will nicht über Koalitionen reden

Merz wird nach Kenia-Koalition (mit SPD und Grünen) gefragt. Merz sagt, er wartet noch auf die Ergebnisse, „vorher verbieten sich Spekulationen“. Klar ist nur: Mit der AfD wird er nicht regieren.

Weidel: Werden Union überholen

Wird gefragt, ob eine Stimme für die AfD nicht eine verschwendete Stimme ist, da sie nicht regieren wird. „Nein, natürlich nicht“, sagt sie, der historische Erfolg zeige, dass die Menschen blau-schwarz wollten. Sie droht: „Wir werden in den nächsten Jahren die Union überholen.“ 

Merz widerspricht: „Wir haben ganz grundlegende Differenzen. Ich stelle doch das Erbe der CDU von 75 Jahren nicht in Zweifel.“

Söder macht Türchen für Grüne auf

CSU-Chef Markus Söder hat seine Bedenken gegen eine Zusammenarbeit mit den Grünen bekräftigt, eine Koalition aber nicht so klar ausgeschlossen wie im Wahlkampf („nicht mir DIESEN Grünen“). Söder nun auf die Frage, ob es bei seinem Nein bleibt: „Wenn es irgendwie geht, bleiben wir ganz klar dabei“. Typisch Söder!

Habeck: „Okayes Ergebnis“

„Das Land muss jetzt zusammenfinden“, sagt der Vizekanzler. „Das ist eine Wahl, an der wir zu knapsen haben werden in Deutschland.“ Er spricht einem „okayenen, achtbaren Ergebnis – mehr aber nicht.“ Er habe keine Koalition mit der Union ausschließen wollen („Verantwortung“), das habe ihn ein paar Prozentpunkte gekostet.

Van Aken, der Überraschungssieger von der Linken

„Dass es jetzt mehr geworden ist (als prognostiziert, Anm.), das hätte ich jetzt auch nicht gedacht.“ Er sagt: „Man muss nicht unbedingt mitregieren“, heißt: Opposition liegt ihm auch. Als er ankündigt, er werde Merz die „Angriffe auf den Sozialstaat“ erschweren, lacht Merz.

Lindner-Rücktritt?

FDP-Chef Christian Lindner hält es für möglich, dass sich die FDP „ab morgen politisch und personell völlig neu aufstellen muss.“ Und: „Wenn die FDP aus dem Bundestag ausscheidet, ist es völlig klar, dass ich dann auch aus der Politik ausscheide.“ Und weiter: „Wenn morgen meine politische Laufbahn endet, dann scheide ich nur mit einem Gefühl: Dankbarkeit, große Dankbarkeit.“

Kommt jetzt der Migrationsstopp?

Merz sagt: „Das, was da drin steht (im Zustrombegrenzungsgesetz), das ist das, was mit der SPD schon einmal vereinbart wurde. Das kann doch gar nicht so schwer sein, sowas zu machen.“ Und: „Dass wir im Ergebnis die Migration nach Deutschland drastisch begrenzen müssen, sei unstrittig, so Merz.“

Scholz baut keine Hürden auf für Gespräche mit der Union (etwa in Sachen Migrationsstopp) auf. Er sagt: „Ich werde nicht der Verhandlungsführer der SPD sein.“

Habeck zu Trump

Trump und sein Umfeld, so Habeck, „verraten die Ukraine“. Die Ukraine-Frage sei so dringlich, dass man in Koalitionsverhandlungen „nicht um Spiegelstriche“ etwa bei Hausdämmung oder Migration streiten müsse.

Weidel spricht von „schwarzer Ampel“

Die AfD-Chefin wirft Merz vor, seine eigene Kanzlerschaft über das Wohl des Landes zu stellen. „Das ganze Ding (mit dem Asy-Stopp, Anm.) wird krachend scheitern, weil genauso weitergemacht wird wie bisher, nur mit einer schwarzen Ampel.“

Merz-Klartext zu Trump

Merz: „Diesem Teil der Amerikaner ist das Schicksal Europas gleichgültig.“ Er nennt die Einmischung von Milliardär Elon Musk in den Wahlkampf einen „einmaligen Vorgang.“ Und weiter: „Wir stehen von zwei Seiten unter Druck“. Gemeint: Putins Russland und Trumps USA. Später sagt er: „Mein Eindruck ist, dass die USA und Russland hier zueinander finden – über die Köpfe der Ukrainer hinweg, und auch die Europas.“

Merz: „Ich habe den Rest einer Hoffnung“, dass der amerikanische Kongress „eine solche Einigung über die Köpfe der Ukrainer hinweg über das gesamte Land“ nicht hinnehmen werde.

Habeck zu unsicheren Ukraine-Hilfen

Sie seien nicht aus dem laufenden Haushalt finanzierbar, „dafür braucht es ein Sondervermögen oder ähnliches.“ Doch das bedürfe „einer Zweidrittelmehrheit im Bundestag“, die sei derzeit ungewiss. Gemeint: Wegen AfD, BSW und Linke.

Ukraine: Weidel widerspricht Trump nicht

Auf die klare Frage, ob sie dem Trump-Vorwurf zustimme, die Ukraine sei schuld an dem Angriff Russlands, räumt Weidel zwar ein, der Angriff sei „zwar per se völkerrechtswirdrig“. ABER: Dann ist Weidel sofort auf Trump-Putin-Linie: „Die Schuldfrage wurde von Anfang an zu einseitig gestellt.“ Habeck greift energisch ein, es gibt Zoff. „Eine Lüge, Frau Weidel!“

Merz stellt Regierungs-Ultimatum

„Bis Ostern“ müsse eine Regierung stehen. Die Zeit sei „ausreichend“. Ostermontag fällt dieses Jahr auf den 21. April.

Also: keine zwei Monate mehr.