Er war das Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken weltweit – für sie blieb er einfach ihr großer Bruder: Maria Elena Bergoglio, die Schwester von Papst Franziskus, spricht nun über ihre ganz persönliche Verbindung zum verstorbenen Pontifex.
Gegenüber der italienischen Zeitung „La Repubblica“, die sie in ihrem Haus eine Stunde außerhalb von Buenos Aires besuchte, sagte die Argentinierin: „Jorge Mario war für mich der ältere Bruder, der Fußball spielte, der zur ‚Azione Cattolica‘ (Anm. d. Red. Katholische Bewegung für soziales Engagement) ging und der studierte.“
Und weiter: „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass er Papa oder Mama jemals wütend gemacht hätte.“
Er unterstützte sie bei ihrer Scheidung
Die heute schwer kranke Mutter zweier Söhne lebt in der Nähe von Buenos Aires. Ihr 13 Jahre jüngerer Bruder war für sie nach dem frühen Tod des Vaters eine echte Vaterfigur.
Und: ein Fels in der Brandung. „Auch als ich mich von meinem Mann scheiden ließ, hat er mich unterstützt und mir geholfen“, sagt Maria Elena. Das, obwohl er als Papst eigentlich an der Unauflöslichkeit der Ehe festhält.
Nach einem Schlaganfall stand er ihr zur Seite
Doch Franziskus ließ sie nicht fallen – auch nicht, als sie nach dem Schlaganfall fast alles vergaß. Er rief sie jeden Tag an, bis sie sich erholt hatte, erzählte Bergoglio. Auch wenn die Anrufe mit den Jahren seltener wurden – die Verbindung riss nie ab, sagte sie dem Blatt.
Am Tag seines Todes stand ihr Telefon nicht still, berichtet sie – genauso wie damals, als Jorge Mario Bergoglio zum Papst gewählt wurde.
Franziskus war am Ostermontag-Morgen im Alter von 88 Jahren gestorben. Als Todesursache nannte der Vatikan die Folgen eines Schlaganfalls. Zur Beisetzung werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs erwartet.
Unter anderem US-Präsident Donald Trump (78), Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron (47) und Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) haben ihr Kommen angekündigt. Maria Elena Bergoglio wird wohl eher nicht aus Argentinien anreisen.