Watsche für Wirtschaftsminister Robert Habeck! Mit einer zurückgezogenen Bestellung von Büromöbeln des Herstellers Walter Knoll und Aussagen über deren Preise brachte Habeck Familienunternehmerin Mara Benz (CIO bei Walter Knoll) auf die Zinne.
Das war passiert: Weil das Wirtschaftsministerium innerhalb Berlins umzieht, wurden per Ausschreibung neue Möbel gesucht. Für die Führungsebene (Minister und Staatssekretäre) sollten es Design-Klassiker der deutschen Traditionsmarke Walter Knoll sein. 110 Schreibtische, Regale, Stühle und Zubehör, Gesamtkosten der Luxus-Möbel: 345.000 Euro.
▶︎ Teuerstes Stück: ein Schreibtisch für stolze 25.000 Euro. Die komplette Rechnung wäre an die Steuerzahler gegangen.
Als BILD nachfragte, warum es ausgerechnet diese Luxus-Büromöbel sein sollen – so kurz vor der Bundestagswahl und vor einem wahrscheinlichen Wechsel der Amtsspitze, die eventuell eigene Möbel mitbringt oder andere möchte – ruderte das Ministerium zurück. Habeck habe die Ausschreibung nicht gekannt, hieß es.
Habeck bei Preisen fast vom Stuhl gefallen
Ein Sprecher erklärte: „Als Minister Habeck von der Ausschreibung und der Höhe der Kosten erfuhr, ließ er dies durch seine Staatssekretärin sofort stoppen.“
► Habeck sei angesichts der Preise fast vom Stuhl gefallen, und: Kein Minister brauche solche Büromöbel. Für Habeck würden es auch die alten tun.
Jetzt meldet sich Unternehmerin Mara Benz zu Wort!
Als „Familienunternehmerin in dritter Generation“ schmerze es sie, „wie wenig Wertschätzung deutsche Handwerkskunst, Qualität und nachhaltige Produktion in der aktuellen Debatte erfahren“ erklärt Benz in einem Video, das sie auf der Karriere-Plattform LinkedIn hochgeladen hat.
Sie betont: „Unsere Möbel werden nicht irgendwo gefertigt, sondern hier in Deutschland von hoch qualifizierten Fachkräften mit besten Materialien und mit einem klaren Bekenntnis zu nachhaltiger Produktion.“
Unternehmerin lädt Minister ein
Benz fordert „politische Anerkennung“ dafür, „dass Qualität und Nachhaltigkeit ihren Preis haben (…).“ Dieser sei „eine Investition in unsere Zukunft“.
▶︎ Außerdem lädt die Mit-Geschäftsführerin den Minister an den Produktionsstandort nach Mötzingen (Baden-Württemberg) ein und kontert: „Ich verspreche Ihnen, dass Sie auf unseren Stühlen sicher sitzen. Kein Risiko, dass Sie vor Schreck herunterfallen.“
Was sagt Habeck zur Kritik?
Aus dem Ministerium heißt es zur Kritik aus dem Hause Walter Knoll, es gebe „eine große Wertschätzung für das Unternehmen und die Produkte“, gleichzeitig sei man aber „dem sparsamen Umgang mit dem Geld der Steuerzahler verpflichtet“.
In der aktuellen Haushaltslage sei es darum wichtig, „unabhängig von der Marke (…) auf Kosten zu achten“.