Imane Khelif (25) gewann als „männliche Boxerin“ Gold im Frauen-Boxen.

Zuletzt gab es brisante neue Dokumente, die belegen sollen, dass Khelif ein Mann ist. Das französische Magazin „Le correspondant“ hat Details aus Khelifs Krankenakte veröffentlicht.

Jetzt reagiert das IOC auf BILD-Nachfrage!

Zwei medizinische Gutachten aus 2023 sollen zeigen: Khelif hat weder Eierstöcke noch eine Gebärmutter, dafür aber innen liegende Hoden, eine penisähnliche Klitoris und eine deformierte Vagina. Zudem könnten demnach Khelifs Eltern blutsverwandt sein. Zwei Krankenhäuser, das Kremlin-Bicètre-Krankenhaus in Paris und das Mohamed-Lamine-Debaghine-Krankenhaus in Algier, kamen wohl zu diesem Ergebnis. Die Untersuchungen wurden von den Professoren Soumaya Fedala und Jacques Young durchgeführt.

Die Gutachten sind seit Mai 2023 dem IOC bekannt. Trotzdem ließ das IOC Khelif in Paris antreten, da sie in ihrem Pass als Frau ausgewiesen ist.

Auf BILD-Nachfrage antwortet das IOC: „Wir haben erfahren, dass Imane Khelif rechtliche Schritte gegen Personen eingeleitet hat, die sich während der Olympischen Spiele Paris 2024 zu ihrer Situation geäußert haben, und dass sie als Reaktion auf die jüngste Berichterstattung eine Klage vorbereitet.“

Khelifs Anwalt reichte nach den Spielen eine Klage wegen schwerer Cyberbelästigung ein. Amnesty International und Human Rights Watch verteidigten Khelif.

Ein Sprecher des IOC weiter: „Das IOC wird sich nicht äußern, solange die rechtlichen Schritte noch nicht abgeschlossen sind, und auch nicht zu Medienberichten über nicht verifizierte Dokumente, deren Herkunft nicht bestätigt werden kann. Das IOC ist betrübt über den Missbrauch, dem Imane Khelif derzeit ausgesetzt ist.“

Bereits 2023 wurde Khelif vom Boxverband IBA suspendiert, der bei einem Geschlechtstest feststellte, dass sie sowohl ein X- als auch ein Y-Chromosom hat. Bei Olympia durfte sie dennoch antreten und triumphieren. Ob das IOC die Goldmedaille aberkennen wird, ist unklar, aber unwahrscheinlich.