Zoff um das Kanzler-Duell bei ARD und ZDF – jetzt auch von der AfD! Grund: Eingeladen sind nur Olaf Scholz (66, SPD) und Friedrich Merz (69, CDU).
Und das, obwohl es mit Robert Habeck (55, Grüne) und Alice Weidel (AfD) noch mindestens zwei weitere Kanzlerkandidaten zur anstehenden Bundestagswahl gibt. Die beiden werden in ein kleines „Reste-Duell“ verbannt, so der Plan der Öffentlich-Rechtlichen (ÖRR).
Die AfD geht deshalb jetzt auf ARD und ZDF los, fühlt sich ausgeschlossen – zwangsweise in „Ameisen-Runden“ verbannt.
Ein Sprecher von AfD-Frontfrau Alice Weidel zu BILD: „Der ÖRR ist für seine Kreativität durchaus zu bewundern. Im vergangenen Bundestagswahlkampf wurde noch mit den damals aktuellen Umfragewerten argumentiert, weshalb neben Union und SPD auch die Grünen zu den sogenannten Triellen eingeladen wurden.“
▶︎ Hintergrund: Bei der Bundestagswahl vor drei Jahren hatte man bei den öffentlich-rechtlichen-Sendern argumentiert, dass man nur die drei Kanzlerkandidaten der jeweiligen Parteien einlädt, die in den Umfragen am besten abschneiden. Damit war Alice Weidel raus, die AfD stand nur auf Platz 4 in den Umfragen.
Ganz anders in diesem Jahr: Die AfD ist konstant über alle Umfrageinstitute hinweg die zweitstärkste politische Kraft, müsste also dieses Jahr eingeladen werden.
AfD prüft rechtliche Schritte
Doch dieses Mal rechnen ARD und ZDF völlig anders, moniert der Weidel-Sprecher: „Nun hat man eine neue Grundlage geschaffen, wonach der aktuelle Kanzler gegen den vermeintlich aussichtsreichsten Herausforderer antreten darf.“
Die AfD will das nun zumindest juristisch prüfen lassen, so der Sprecher: „Dass die AfD als Partei mit den aktuell zweitbesten Umfragewerten wieder in Ameisen-Runden verschwinden soll, werden wir juristisch prüfen. Insgesamt sieht die AfD die Situation aber gelassen, da sie erwartbar war.“
Wagenknecht wird „Kanzlerkandidatin“ – nur fürs TV-Duell
Was Wahlkämpfer alles tun, um ins Fernsehen zu kommen, zeigt die Ex-Linken-Ikone Sahra Wagenknecht (BSW)! Die lässt sich jetzt von ihrem BSW zur „Kanzlerkandidatin“ ausrufen, obwohl sie den Titel für ihre (aktuell) 8-Prozent-Partei bisher albern fand.
BSW-Generalsekretär Christian Leye (43) bestätigt auf BILD-Anfrage: „Die aktuelle Kanzlerkandidaten-Inflation bringt auch das BSW in Zugzwang. Im Parteivorstand ist allen klar, dass wir keine realen Aussichten auf eine Kanzlerschaft haben.“
Weder Wagenknecht noch ihre Partei seien „größenwahnsinnig“, so Leye: „Wir haben uns jedoch zu diesem Schritt entschlossen, damit sich unsere Konkurrenten keinen ungerechtfertigten Vorteil verschaffen.“