Was sagt diese Zahl über den Zustand unserer Gesellschaft? Jeden Tag werden in Deutschland mehr als 300 Polizisten zu Opfern von Straftätern. Umgerechnet: alle 5 Minuten!
Diese schockierende Zahl musste Innenministerin Nancy Faeser (54, SPD) heute in Berlin bei der Vorstellung der Kriminalstatistik verkünden: Im Jahr 2024 wurden 117.548 Rettungs- und Einsatzkräfte zu Opfern verschiedener Delikte. Das reicht von Widerstand und tätlichen Angriffen bis hin zu Mord und Totschlag. In 109.545 Fällen traf es Polizeibeamte.
Das ist ein Anstieg um 5365 Opfer (+5,1 Prozent) im Vergleich zu 2023, wo es insgesamt 104.180 Polizisten Opfer wurden.
Und auch das ist Teil der Realität in Deutschland: Fast jeden dritten Tag wird ein Polizist sogar schwer verletzt – oder getötet.
▶︎ Die Statistik weist rechnerisch 54 verletzte Polizisten am Tag aus. Insgesamt wurden voriges Jahr 19.542 leicht und 102 schwer bzw. tödlich verletzt. Eines der Todesopfer war Rouven Laur, der sich am 31. Mai 2024 in Mannheim einem islamistischen Messerattentäter in den Weg warf, um ein Opfer zu retten.
Man habe zwar „in die bestmögliche Ausstattung investiert und auch für mehr Personal gesorgt“, so Innenministerin Faeser. ABER: „Wir brauchen auch mehr Solidarität in unserer Gesellschaft. Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte geht uns alle an und darf niemandem in unserer Gesellschaft gleichgültig sein.“
Das sind die Folgen
Eine brutale Analyse kommt vom Bundesvorsitzenden der Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt (68): „Die Gewalt auf unseren Straßen explodiert, Frauen und ältere Menschen leben in ständiger Angst vor Kriminalität, und nie war die Terrorgefahr so hoch. Polizeikräfte werden täglich tausendfach attackiert. Der Staat hat jede Autorität verloren.“
Wohin das etwa in Berlin geführt hat, beschreibt Benjamin Jendro von der Gewerkschaft GdP in BILD:
▶︎ „In Berlin wird jede Stunde ein Polizist angegriffen!“ Die Angriffe auf Polizisten seien Zeichen „für die Verrohung in der Gesellschaft“, so Jendro: „Es wird zugeschlagen, zugetreten und zugestochen.“
Ursache? „Es entladen sich politischer Frust und Verachtung gegenüber dem Staat und den Institutionen.“
Die Täter? „Aus allen Schichten, jeden Alters und aus allen Bevölkerungsgruppen.“ Aber auch das: „Wir hatten in Berlin im Vorjahr zum ersten Mal insgesamt mehr Ausländer als Deutsche als Tatverdächtige.“
▶︎ „Und die Gewalttäter werden ermutigt, denn der Rechtsstaat hat es bisher nicht geschafft, mit harten Urteilen deutlich zu machen, dass Gewalt gegen Einsatzkräfte nicht geht. Die Täter kommen meist mit milden Sozialauflagen aus diesen Verfahren.“ Und auch das: „Es fehlt zu oft der politische Rückhalt, denn auch in den Parlamenten sitzen zu viele Politiker, die die Polizei verachten oder verächtlich machen – das Problem in der Uniform sehen.“