Es ist die schillerndste Männer-Freundschaft Washingtons: Donald Trump und Elon Musk. Der Präsident und der Tech-Milliardär. Der Populist und der Provokateur.
Geht jetzt alles zu Ende?
Das Nachrichtenmagazin „Politico“ berichtet, dass sich Musk aus seiner Rolle als Sonderberater im Weißen Haus zurückziehen wird. Offiziell „einvernehmlich“ – aber Insider sprechen von wachsender Entfremdung zwischen Musk und Teilen der Trump-Regierung. Kein Wunder: Der Mann, der Raketen ins All schießt, beförderte sich zuletzt regelmäßig selbst ins politische Abseits.
Musk: Bericht ist „fake news“
Das Weiße Haus und Musk äußerten sich auf X. Trump-Sprecherin Karoline Leavitt (27) bezeichnete den „Politico“-Bericht als „Müll“, allerdings dementierte sie die Recherche inhaltlich nicht klar. Musk wiederum teilte Leavitts Beitrag, schrieb trocken dazu: „Ja, gefälschte Nachrichten“.
▶︎ Trump hatte Musk nach seinem Wahlsieg zum Chef einer neu geschaffenen Reformbehörde gemacht – dem Department of Government Efficiency (kurz: DOGE). Musk sollte aufräumen, radikal Stellen kürzen, Milliarden einsparen. Er kürzte tatsächlich – und sorgte für Chaos. Behörden wurden entkernt, Beamte gefeuert.
Währenddessen fiel Musk vor allem mit Tweets und Ausrastern auf. Er beleidigte Kanzler Olaf Scholz (66, SPD), stellte sich offen hinter die rechtspopulistische AfD, teilte Verschwörungstheorien über politische Gegner. Auch im Trump-Lager wurde es zunehmend unruhig.
Vor allem Außenminister Marco Rubio (53) soll sich Berichten zufolge heftig mit Musk gestritten haben, Trump musste eingreifen und schlichten.
Und: Musks Autofirma Tesla schwächelt. Seine Tesla-Aktien verloren in seiner Zeit als Präsidenten-Berater massiv an Wert, die Auto-Auslieferungen brachen ein (minus 13 Prozent zum Vorjahr).
Der Versuch, mit Trumps Rückendeckung das Tesla-Image zu retten, fruchtete nicht. Trump kaufte demonstrativ einen Tesla auf dem Rasen des Weißen Hauses – in der Hoffnung, seinem Milliardärs-Buddy zu helfen.
Nach der Rückzugsmeldung schießt jetzt die Tesla-Aktie wieder nach oben – Musk solle sich wieder auf seine Firmen konzentrieren, heißt es in dem Bericht des Nachrichtenportals.
Das Musk-Aus wird wenige Tage nach der ersten politischen Schlappe Trumps seit seiner Wiederwahl bekannt. Im Staat Wisconsin holte die liberale Kandidatin Susan Crawford einen Sitz im Obersten Gericht – obwohl Musk massiv Stimmung für ihren konservativen Konkurrenten gemacht und Geld in dessen Wahlkampf gesteckt hat.
Unklar ist es, wie eng Musk an Trump bleiben wird. „Politico“ berichtet, eine der Quellen habe erklärt, Musk werde wahrscheinlich eine informelle Rolle als Berater behalten und weiterhin gelegentlich im Weißen Haus zu sehen sein. Ein anderer erklärte demnach, wer glaube, Musk werde vollständig aus Trumps Umfeld verschwinden, „täusche sich selbst“.