NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (49) ging gestern bei Caren Miosga (55) hart mit Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) ins Gericht.

Das Talk-Thema: die mögliche Asyl-Wende und die brisante Abstimmung darüber im Bundestag. Stimmt die AfD mit der CDU? Steht die Brandmauer noch?

Wüst wörtlich über die vorgeblichen Zweifel des Kanzlers am Friedrich Merz-Gebot „Niemals mit der AfD“: „Reiner Wahlkampf! Und der Versuch, uns mundtot zu machen! Er weiß es besser, auch aus den Gesprächen, die Olaf Scholz und Friedrich Merz geführt haben.“

Wüsts Analyse: „Das ist jetzt die blanke Not, eine Debatte hochzuziehen und der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag faktisch das Recht zu entziehen, Vorschläge zu machen, die nicht vorher eine Mehrheit mit Rotgrün haben oder wo nicht die AfD sich vorher klar ablehnend dazu verhalten hat. Das dürfen wir jetzt in dieser Situation nicht machen!“

„Es gibt zwischen Union und AfD keine Verabredung, keine Gespräche, und dabei bleibt’s“, machte der Ministerpräsident klar. „Friedrich Merz sagt es bei jedem öffentlichen Auftritt. Er hat sogar sein persönliches Schicksal damit verbunden!“

Wüsts Forderung: „Es muss sich jetzt dringend was ändern. Dass der Kanzler nach einem Mord an einem kleinen Jungen und einem Helfer in Aschaffenburg im Grunde nicht bereit ist, eine politische Debatte zu führen, sondern sagt, dass muss irgendwie wegverwaltet werden, in den Landratsämtern, den Ausländerämtern, das ist keine ausreichende Antwort.“

Denn, so Wüst weiter: „Die Menschen erwarten von der Politik, dass wir Probleme lösen. Wir müssen irreguläre Migration beenden. Wir wollen auch in Zukunft Menschen, die vor Krieg und Vertreibung fliehen, helfen, aber wir müssen das auch können.“

Doch, so der nächste Vorwurf des Ministerpräsidenten: „Der Rest dieser Koalition und auch der Kanzler sagen: Von ihm kommt da nix, das müssen dann mal irgendwelche Behörden in den Ländern regeln. Ist die demokratische Politik still, gibt keine Antwort auf die Fragen?“

Sein Urteil: „Politische Scharmützel! Weil Rot und Grün nicht sprechfähig ist bei dem Thema, will man jetzt dafür sorgen, dass die CDU auch den Schnabel hält. Und wir halten nicht den Schnabel! Wir machen die Vorschläge, von denen wir glauben, dass sie Deutschland wieder sicherer machen und die irreguläre Migration beenden.“

Miosgas letzte AfD-Frage an Wüst: „Nehmen Sie nicht den Mund zu voll?

Ist das nicht ein bisschen sehr dicke Hose? Ich würde gerne hören, dass Sie nicht in Kauf nehmen, dass Sie auf diese Stimme angewiesen sind.“

Doch der MP ließ sich darauf nicht ein: „Das würde heißen, dass die größte Opposition keine Anträge einbringt, wo die AfD nicht vorher sagt, wir stimmen nicht zu“, antwortete er. „Unser Staat verliert Akzeptanz in rasender Geschwindigkeit. Wir sagen, was uns wichtig ist, und jeder muss sich dazu verhalten!“