Es herrschte so ergreifende Stille, dass man zwischen tausenden Trauernden einzelne Menschen weinen hörte. Andere sangen leise. Viele wischten Tränen aus ihren Gesichtern, als die Autos mit den Leichen von Shiri (32) und ihren kleinen Söhnen Ariel (4) und Kfir (9 Monate) im Schritttempo vorbeifuhren.
Kfir und Ariel wurden gemeinsam mit ihrer Mutter Shiri und ihrem Vater Yarden (35) am 7. Oktober 2023 von Hamas-Terroristen entführt – aber getrennt gefangen gehalten. Ihr Vater wurde am 1. Februar, nach 484 Tagen, im Zuge eines Geisel-Austauschs freigelassen – seine Frau und Kinder erlebte er jedoch nicht mehr lebend.
► Am 20. Februar wurden dann im Zuge einer abartigen Hamas-Show die Leichen von Kfir und Ariel und ihrer Mutter übergeben. Um der Grausamkeit die Krone aufzusetzen, legten die Terroristen eine falsche Leiche in Shiris Sarg. Erst später gaben sie dann die richtige heraus.
Die forensische Untersuchung der von Ariel und Kfir ergab Furchtbares: Die Terrorschergen ermordeten die beiden Kinder brutal. IDF-Sprecher Daniel Hagari: „Entgegen den Lügen der Hamas wurden Ariel und Kfir nicht bei einem Luftangriff getötet. Ariel und Kfir Bibas wurden kaltblütig von Terroristen ermordet. Die Terroristen haben die beiden Jungen nicht erschossen – sie haben sie mit ihren bloßen Händen getötet. Danach begingen sie schreckliche Taten, um diese Gräueltaten zu vertuschen.“
Dass diese Details an die Öffentlichkeit kamen, war der Wunsch von Yarden Bibas. Nachdem er erfahren hatte, wie seine Kinder ermordet wurden, sagte er zum IDF-Sprecher: „Geht und sagt der Welt, wie grausam diese Terroristen zu meinen Kindern waren.“
Jetzt finden seine geliebten drei Menschen endlich Ruhe und Frieden. Im engsten Familienkreis werden sie heute Vormittag beigesetzt. Doch ganz Israel trauert mit.
Menschen mit Fahnen und Plakaten haben sich in Kfar HaMaccabiah in Ramat Gan versammelt, von wo aus einige Familienmitglieder zur Beerdigung aufbrachen. Später werden die Särge von Rishon Lezion über Yavne, Ashdod und Ashkelon gebracht und erreichen schließlich den Sha’ar HaNegev nahe der Grenze zu Gaza.
„Wir haben den Trauerzug in Begleitung von Massen von Israelis begonnen“, sagt die Familie in einer Erklärung. „Wir sehen und hören euch und sind von euch bewegt und gestärkt.“ Yarden Bibas „entschuldigt sich, dass er nicht kommen und jeden Einzelnen von euch persönlich umarmen konnte. Wir sehnen uns nach dem Tag, an dem wir uns wieder in Momenten der Freude statt der Trauer vereinen können.“