Wie starben 14 Sanitäter und ein UNRWA-Mitarbeiter im Gazastreifen? Die israelische Armee will den Fall jetzt untersuchen lassen. Die ursprüngliche Darstellung müsse offenbar korrigiert werden.
Fakt ist: Am 23. März beschossen Soldaten der israelischen Armee morgens um 6 Uhr einen Krankenwagen und ein Feuerwehrfahrzeug. Acht Sanitäter der Organisation Roter Halbmond und sechs Mitglieder des Zivilschutzes starben im Gazastreifen.
Israel äußert sich nach Schüssen
Die israelische Armee erklärte unmittelbar nach dem Vorfall, dass Soldaten der 14. Brigade eine Straßensperre bei Tel Sultan im Gazastreifen errichtet hätten. Mehrere Krankenwagen und Zivilpersonen hätten sie ohne Zwischenfälle passiert. Um 4.30 Uhr jedoch hätte sich ein Polizeiauto der Hamas genähert. Ein Schusswechsel folgte, bei dem die Insassen des Fahrzeugs starben.
Gegen 6 Uhr hätten sich dann mehrere Fahrzeuge ohne Licht und ohne erkennbare Koordination den Stellungen der israelischen Soldaten genähert hätten. Der Konvoi hätte neben dem verlassenen Hamas-Auto gehalten und mehrere Männer seien herausgelaufen. Die überraschten Soldaten hätten nicht erkannt, dass es sich um unbewaffnete Sanitäter gehandelt habe.
Mittlerweile hat der Rote Halbmond ein Handy-Video präsentiert, das bei einem der Getöteten gefunden worden sein soll. Auf ihm ist zu sehen, dass die Fahrzeug-Kolonne mit eingeschalteten Warnlichtern unterwegs war. Die Aufnahmen wurden unter anderem in der „New York Times“ in der Nacht zum Samstag veröffentlicht.
Israel prüft möglichen tödlichen Fehler
Samstagabend räumte die israelische Armeeführung ein, dass ihre ursprüngliche Darstellung offenbar nicht korrekt gewesen sei. Diese sei auf Erklärungen der beteiligten Soldaten zurückgegangen.
Die Zeitung „Times of Israel“ berichtet, dass Generalmajor Yaniv Asor, Chef des israelischen Südkommandos, den Vorfall untersuchen werde. Die Ergebnisse sollen Generalstabschef Eyal Zamir am Sonntag präsentiert werden.