Endlich werden weitere Gaza-Geiseln freigelassen!
Israel und die Terror-Organisation Hamas haben am Mittwoch wohl eine Vereinbarung für eine Feuerpause im Gaza-Konflikt und eine Freilassung weiterer Geiseln erzielt. Die Feuerpause soll am Sonntag beginnen, wie Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abd al-Rahman Al Thani nach Gesprächen in Doha mitteilte.
Auch der designierte US-Präsident Donald Trump behauptete vorher, es gebe eine Einigung zu den „Geiseln in Nahost“. „Sie werden bald freigelassen werden“, teilt er am Mittwoch auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social in Versalien mit.
Der scheidende US-Präsident Joe Biden bestätigt die Vereinbarung ebenfalls. Er werde bald mehr dazu bekanntgeben, heißt es in einer Erklärung. Die USA seien entschlossen, alle Geiseln nach Hause zu holen.
Eine offizielle Bestätigung wird in den kommenden Stunden erwartet. Laut der israelischen Regierung seien noch Einzelheiten zu klären, ein Abschluss der Verhandlungen werde in der Nacht erwartet.
Vorab hatte es von der israelischen Regierung geheißen, dass in einer ersten Phase die schrittweise Freilassung von 33 israelischen Geiseln geplant sei.
Darunter seien alle festgehaltenen Frauen, Kinder und Männer über 50. Die Hamas werde zuerst weibliche Geiseln und Minderjährige unter 19 Jahren freilassen, danach Männer über 50 Jahre. Israel werde für jede zivile Geisel 30 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft entlassen.
Wie die Nachrichtenagentur AFP meldet, sollen in Gaza die Menschen auf die Straße geströmt sein und die Nachrichten über die Vereinbarung gefeiert haben.
Einigung nach langen Verhandlungen
Die Einigung wurde nach langen Verhandlungen unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens erzielt. Zuletzt wurde Trumps bevorstehender Amtsantritt am 20. Januar als Frist für eine Vereinbarung gesehen. Der Republikaner hatte mit schweren Konsequenzen gedroht, wenn die Geiseln nicht vorher freigelassen werden.
Der Krieg begann mit dem Überraschungsangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Geiseln verschleppt.
Scholz: Chance auf ein dauerhaftes Kriegsende
Bundeskanzler Olaf Scholz hält die Einigung auf eine Waffenruhe für eine Chance auf ein dauerhaftes Kriegsende.
„Es ist gut, dass eine Einigung über einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln – auch deutschen – in Gaza erreicht scheint! Jetzt muss die Einigung konsequent umgesetzt werden“, schrieb Scholz auf der Plattform X.
Alle Geiseln müssten nun freigelassen werden und die sterblichen Überreste toter Geiseln den Familien für einen würdevollen Abschied übergeben werden. „Der Waffenstillstand bietet die Chance für ein dauerhaftes Kriegsende und die Verbesserung der schlechten humanitären Lage im Gazastreifen. Dafür setzen wir uns weiter ein“, schrieb der SPD-Politiker.