Indiens Regierungschef Narendra Modi hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin erneut angeboten, im Ukrainekrieg zu vermitteln. „Wir unterstützen vollständig die schnellstmögliche Wiederherstellung von Frieden und Stabilität“, sagte Modi bei einem vom russischen Fernsehen übertragenen Treffen mit Putin im russischen Kasan, wo derzeit der Gipfel der Brics-Staaten stattfindet.
Probleme sollten auf friedliche Weise gelöst werden, sagte Modi.
Da Indien das Humanitäre im Blick habe, sei das Land mit allen Seiten
in Kontakt und auch künftig bereit, „jede Art von Unterstützung“ zu
leisten, um den Krieg zu beenden. Er wolle bei den weiteren Gesprächen
mit Putin das Thema vertiefen, sagte Modi.
Zuvor hatte ihn Putin mit einer Umarmung empfangen und gute bilaterale Beziehungen beider Länder gelobt. Modi hatte Russland bereits im Juni besucht und auch damals Putin
umarmt. Das rief in der Ukraine Ärger hervor, da ein russischer
Raketenangriff zuvor ein Kinderkrankenhaus in Kiew zerstört hatte. Wenig
später umarmte Modi bei seinem Besuch in Kiew dann auch den
ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
Modi ist einer der mehr als 20 Staats- und Regierungschefs, die zum Brics-Gipfel aufstrebender Industrienationen nach Russland gereist sind, darunter auch der chinesische Präsident Xi Jinping. Der Name des seit 2009 bestehenden Staatenbunds geht auf die Gründungsmitglieder Brasilien, Russland, Indien und China sowie auf das 2010 hinzugekommene Südafrika zurück.
Auf dem jetzigen Gipfeltreffen werden nach russischen Angaben auch UN-Generalsekretär
António Guterres sowie der iranische Präsident Massud Peseschkian
und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan erwartet. Putin will am Rande
des Gipfels mit den meisten von ihnen auch bilateral zusammentreffen.
Mit Guterres ist nach russischen Angaben ein Zweiertreffen am Donnerstag
geplant.