Einfach zum Ko****: CSU-Chef Markus Söder muss wegen eines akuten Magen-Darm-Infektes kurzfristig seine Indien-Reise abbrechen. Aus gesundheitlichen Gründen könne er das geplante Reiseprogramm nicht fortsetzen, teilte ein Sprecher der Staatskanzlei in Neu-Delhi mit.

Eigentlich hatte Söder am Abend von der Hauptstadt Neu-Delhi in die bayerische Partnerprovinz Karnataka weiterreisen wollen, blieb aber im Hotel. Seine Delegation setzte die Reise unter Leitung von Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) fort.

Seit Samstag war Söder in Indien zu Gast. Seither absolvierte er eine Vielzahl politischer und kultureller Termine – jetzt machte ihm der Magen einen Strich durch die Rechnung.

Am frühen Montagmorgen stand Söder vor dem prächtigen Humayun-Mausoleum, erbaut im 16. Jahrhundert, als die Großmoguln von Indien ein Weltreich gründeten.

Wenige Kilometer, wenige Minuten weiter: Schmutz, Abfall, bettelnde Menschen. Söder marschierte durch einen Slum. Mittendrin im Armutsviertel: eine Schule. Ein kleines Wunder.

Im „Sunshine Projekt“ werden Kinder unterrichtet. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet die indische Initiative am Rand der Millionenstadt Neu-Delhi. Seit zehn Jahren hat sie prominente Unterstützung aus Deutschland, von der „Help Alliance“, der Hilfsorganisation der Lufthansa.

„In Slums gibt es nur Armut und keine Bildung“, sagt Söder. Schulen könnten sich die Eltern meistens nicht leisten. Sie schickten ihre Kinder häufig lieber zum Arbeiten.

Anders im „Sunshine Projekt“: Fast 300 Kinder lernen in der privaten Schule, die von Spenden finanziert wird. Die meisten Schüler der früheren Jahrgänge hätten einen College-Abschluss erreicht, erfährt Söder.

Ein früherer Schüler berichtet Söder und seiner Gruppe sogar auf Deutsch, dass er jetzt bei Amazon als Übersetzer arbeitet.

Aus Bayern bekommt das Schulprojekt jetzt 10.000 Euro zur Unterstützung. Söder: „Kein Kind kann entscheiden, wo es auf die Welt kommt. Wir haben Glück, dass wir auf der guten Seite des Lebens geboren sind, umso größer ist unsere Verpflichtung, anderen zu helfen.“ Die bayerischen Hilfen würden unmittelbar und direkt fließen. „Kinder sollen hier die Chance bekommen, einen guten Beruf zu erreichen.“

Markus Söder wollte Indien drei Tage lang besuchen und die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Bayern und Indien stärken. Ein besonderes Interesse hätte auf beiden Seiten die Rüstungsindustrie.

Den Indern ginge es sowohl um Taurus-Marschflugkörper als auch um U-Boote, berichtet er nach einem Treffen mit Indiens Außenminister Subrahmanyam Jaishankar. Söder erklärt: „Wir prüfen, ob wir mehr Rüstungsexporte machen können.“

Für Bayern interessant ist daran unter anderem der Marschflugkörper Taurus. Er ist ein Produkt der bayerischen Firma MBDA, die in Schrobenhausen produziert.