Die Zukunft von Thomas Müller (35) sorgt für Gesprächsstoff!

Am Sonntag hatte der „kicker“ vermeldet, dass das Aus des Bayern-Urgesteins (seit 2000 im Verein) beschlossen ist und Müller keinen neuen Vertrag mehr in München bekommen wird. Zuvor hatte bereits BILD über das sich anbahnende Ende berichtet.

Nachdem sich Sportvorstand Max Eberl (51/„Wir werden erst dann etwas verkünden, wenn es etwas zu verkünden gibt) gegenüber BILD zum Vertrags-Poker um Müller geäußert hatte, legt jetzt Lothar Matthäus (64) nach!

Der Rekord-Nationalspieler zu BILD: „Ich habe es schon vor drei Monaten gesagt: Für Thomas Müller ist es nicht befriedigend, nur noch für die letzten Minuten in Spielen wie gegen St. Pauli zu bekommen und in wichtigen Partien keine Rolle zu spielen.“

Ehrenpräsident Uli Hoeneß (73) hatte Müller zuvor bereits öffentlich geraten, seine Laufbahn zu beenden, seine Rolle auf der Bank sei seiner „Karriere nicht würdig“.

Matthäus: „Ich glaube, Max Eberl und Uli Hoeneß sprechen nicht alles ab. Es sieht so aus, als würde die Chemie nicht ganz stimmen, als sei es nicht so harmonisch in der Führung, wie man es sich in einem Unternehmen, dass der FC Bayern ja ist, wünscht. Ich glaube, dass einiges nicht so im Reinen ist, wie es die sportliche Situation vermuten ließe. Es sind Unstimmigkeiten da, diese sind über die vergangenen Monate auch immer wieder nach außen gedrungen.“

Weiter: „In Uli brodelt etwas, das merkt man. Auch weil er sich Sorgen um die Finanzen macht. Das Festgeldkonto wird immer weniger, damit ist er nicht zufrieden. Das wäre ich auch nicht, wenn ich als Vater Geld verdient hätte und meine Kinder verprassen es…“

Der Vertrag von Müller, der 2000 zur D-Jugend des Rekordmeisters wechselte, läuft im Sommer aus. Der Weltmeister zählt weiterhin zu den Topverdienern des Kaders, soll mit Prämien geschätzt bis zu 17 Millionen Euro verdienen können. Die Bosse sollen Müller klargemacht haben, dass sie weiterhin Gehälter einsparen müssen.

Matthäus: „Thomas ist vielleicht sauer, weil ein Gespräch zu wenig stattgefunden hat. Er liebt es, Fußball zu spielen, er möchte auf dem Platz stehen, wenn es um die Wurst geht: Damit kann er nicht zufrieden sein. Es ist sportlich nicht das, was es die letzten 17 Jahre war. Zudem muss Bayern auch Geld einsparen.“

Unter Vincent Kompany (38) zählt Müller nicht mehr zu den Leistungsträgern, kommt meist über die Joker-Rolle nicht hinaus. In der Bundesliga hat Müller in dieser Saison 862 Minuten auf dem Konto, im DFB-Pokal 135 Minuten, in der Champions League 263 Minuten.

Matthäus: „Mit verdienstvollen Spielern muss man offen und ehrlich umgehen. Das ist in der Vergangenheit nicht immer passiert, auch ich musste es am eigenen Leib erfahren – zum Beispiel bei meinem Abschiedsspiel. Bayern darf es auf keinen Fall verpassen, die Beziehung mit Thomas so zu pflegen, dass er später bereit ist einen wichtigen Posten im Verein zu übernehmen.“

Die Bayern wollen Müller über seine Spieler-Karriere hinaus im Klub halten. Selbst eine spätere Führungsrolle, an die Müller herangeführt werden könnte, ist nicht ausgeschlossen. Laut „kicker“ heißt es aus dem Vereinsumfeld, Müller wurde vertraglich ein Abschiedsspiel zugesichert.

Der Ex-Profi weiter: „Der Verein sollte fair mit Thomas umgehen. Aber Thomas sollte einen Punkt hinter seine Bayern-Zeit als Spieler machen. Er sollte ohne Groll zurückgucken, auch wenn er gerne eine andere Kommunikation gehabt hätte. Ich rate Thomas, zwei Jahre in die USA zu gehen, den Horizont zu erweitern. Das tut ihm gut in seiner Entwicklung und kann ihn in die Position bringen, danach einen Posten beim FC Bayern zu übernehmen.“

Müller hat weiterhin Spaß am Fußball. Klubs aus der US-Liga locken ihn bereits seit Langem, ein Wechsel innerhalb der Bundesliga oder nach Saudi-Arabien ist kein Thema.