Eine Stimme wie ein Reibeisen: TV-Moderatorin Maybrit Illner kämpfte in ihrer ZDF-Sendung am Donnerstagabend mit schweren Stimm-Problemen. Es piepste und rauchte schwer, als sie mit ihren Gästen sprach.
Auslöser war ein Husten, verursacht von einer Erkältung. Als Gast Claus Kleber (69, früher selbst ZDF-Moderator) kurz hustete, sagte Illner: „Da hat noch jemanden einen kleinen Husten wie ich. Die Zwei vom Zweiten.“ Eine Erkältung sei unterwegs, habe gleich zwei Menschen am Studio-Tisch getroffen.
Diskutiert wurde dann trotz Erkältungs-Problemen auch. Thema des Abends: „Trump macht Ernst – ist Deutschland diesmal vorbereitet?“
Gesprochen wurde aber auch über die Migrationspolitik in Deutschland. Kurz nachdem CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69) einen Einreisestopp für alle ohne gültige Dokumente für den Fall seiner Wahl angekündigt hatte, forderte Unionsfraktionsvize Jens Spahn (44, CDU) bei Illner „eine Pause im Neuzugang“.
Aktueller Auslöser: Die Messermorde von Aschaffenburg und die Klage von Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD): „Ich bin es leid!“
„Spiegel“-Journalistin Melanie Amann dazu: „Ich denke, dass das ein Wendepunkt im Wahlkampf ist. Wir erwarten von den Politikern nicht, dass es ihnen leidtut, sondern dass sie es beenden. Olaf Scholz hat die Chance vertan.“
Spahn: Bundespolizei hat keinen Grenz-Befehl
Spahn: „Wir alle wissen seit Jahren, dass jeden Tag Menschen einreisen, wir wissen nicht wer, wir wissen nicht warum, wir wissen nicht mit welcher Absicht“, aber dass sie „ab Tag Eins Sozialleistungen haben und zu fast 100 Prozent immer hierbleiben, dass das keine Akzeptanz hat und auch schlicht nicht funktioniert.“
Wenn das EU-Recht in Europa eingehalten werde, wäre die Zahl der Asylanträge in Deutschland Null. In Athen sagen sie mir: ‚Jens, das ist euer Problem. Die wollen alle zu euch.‘“
Aber, so Spahn: „Es kann niemand von Deutschland erwarten, dass es sich selbst überfordert.“ Die Bundespolizei schütze die Grenze nicht, weil sie den Befehl zum Zurückweisen nicht habe.
„Das stimmt nicht“, protestierte Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt (54, SPD) und mahnte: „Ich bitte darum, dass wir ein bisschen bei der Wahrheit bleiben.“
Und die sieht für ihn so aus: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54, SPD) „ist eine gute Frau“ und „bei den Abschiebungen haben wir richtig große Sprünge gemacht.“
Dann schob Schmidt den Schwarzen Peter nach unten weiter: „Eines der Probleme ist, dass für vieles im Vollzug die Länder zuständig sind. Das entscheiden vor Ort Behörden. Wo auch dieses ‚Ich bin es leid’ herkommt.“