Die Krise der Autoindustrie wird immer bedrohlicher.

Der Auto-Zulieferer WKW ist insolvent, meldete die Wirtschaftswoche am Freitag. Und das nur einen Tag nach der Nachricht, dass bis zu 30 000 Jobs bei Volkswagen wackeln. Nun wackelt es auch bei Bosch.

Jetzt lädt Wirtschaftsminister Robert Habeck (54, Grüne) am Montag zu einem Autogipfel. Eingeladen sind die IG Metall, der Verband der Autoindustrie, die größten Hersteller und Zulieferer.

Was wird zum Autogipfel gefordert?

Die IG Metall ist angesichts der Krise der Industrie alarmiert. Sie fordert gegenüber BILD ein „schnelles, neues Förderpaket, das den Verkauf von E-Autos ankurbelt“.

Begründung: „Das würde den Herstellern und den Zulieferern, die ja schon Milliarden in die E-Mobilität investiert haben, helfen und so Arbeitsplätze sichern. Es würde den deutschen Herstellern im Wettlauf mit außereuropäischen Herstellern neuen Schwung geben.“

Die SPD-Bundestagsfraktion geht noch weiter und verlangt eine Abwrackprämie von bis zu 6000 Euro für alle Verbraucher, die von einem Verbrenner auf ein E-Auto wechseln, wie der „stern“ berichtet.

Soll der Staat helfen?

Die Bundesregierung hat bereits neue steuerliche Anreize für (teure) E-Autos als Dienstwagen angekündigt. Das soll schnell kommen (Volumen rund 600 Millionen Euro).

Dies kritisiert Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer (73, Leiter des CAR-Instituts Bochum) scharf: „Das Micky-Mouse-Programm zur Dienstwagenerleichterung für E-Autos wird nicht viel bringen. Und diese One-Man-Show von Habeck ist ein Marketinggag, aber kein Gipfel.“ Habeck habe „das Vertrauen in das E-Auto zerstört. Er hat permanent Chaos und Verwirrung gestiftet“.

Die Wirtschaftsweise Prof. Veronika Grimm (53) hält von mehr Staat nichts, sagte BILD: „Die Politik sollte sich nicht direkt einmischen.“

Der einseitige E-Auto-Fokus ist Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) ein Dorn im Auge. In seinem Bundesland könnten viele Werke bedroht sein (die allerdings überwiegend E-Auto-Werke sind). Kretschmer zu BILD: „Wir müssen technologieoffen bleiben und nicht ausschließlich auf eine Antriebsform setzen. Innovation und Wettbewerb sind entscheidend, um Arbeitsplätze zu sichern und die Industrie erfolgreich in die Zukunft zu führen.“