Donald Trumps erster Auftritt auf internationaler Bühne seit der Amtseinführung hatte es in sich! „Hallo, ins schöne Davos. Wir haben mit der goldenen Zeit Amerikas begonnen“, so begrüßte Trump die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums (WEF). Die Welt werde dadurch „friedlicher und wohlhabender“.

Um 17.00 Uhr sprach der US-Präsident per Videoschalte – und ließ die Welt wissen, worauf sie sich einstellen kann! Der Saal war voll bis auf den letzten Platz – am Dienstag waren bei der Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz viele Reihen leer geblieben.

Drei Dinge will Trump bekämpfen wie nie zuvor: Gegen Migration, Kriminalität und „die schlimmste Inflation in der amerikanischen Geschichte“ werde er „rasend schnell“ vorgehen.

„Baut eure Produkte in den USA“

Trump warb um internationale Unternehmen – und kündigte die erwartete strikte Zollpolitik an.

„Meine Nachricht an jedes Unternehmen der Welt ist sehr einfach: Baut eure Produkte in den USA!“ Was passiert, wenn nicht, machte Trump unmissverständlich klar: „Ansonsten werdet ihr Zölle zahlen müssen, um unsere Wirtschaft zu stärken – Milliarden, Milliarden, Milliarden.“

Es werde keinen besseren Platz auf der Welt für Unternehmen geben „als die guten alten USA“.

„Ich liebe Europa“

Neue Verbündete fanden besondere Erwähnung: Saudi-Arabien werde 600 Milliarden in die USA investieren, Prinz Salman sei ein „fantastischer Typ“.

Über Europa sagte Trump, dass er es „liebe“. Aber „Europa geht unfair mit Amerika um“. Für alles würden Steuern erhoben.

Maßnahmen gegen den Klimawandel (wie den europäischen „Green Deal“) nannte er „neuen grünen Quatsch“. Dann wandte er sich gegen E-Auto-Förderung und damit auch gegen Tesla-Chef Elon Musk: „Wir lassen die Menschen die Autos kaufen, die sie kaufen wollen.“

Die USA hätten eines der größten Ölvorkommen der Welt: „Und wir werden es auch nutzen“, machte Trump im Sinne seiner „Drill, baby, drill“ -Politik klar. Trump warnte die OPEC-Staaten: „Senkt die Kosten für Öl!“

Die USA seien eine „Industrie-Supermacht“ – er kündigte erneut den größten Steuerschnitt in der Geschichte der USA an. Dafür werde er Entwicklungshilfe einfrieren, Regeln einfrieren: „Für jede neue Regel sollen zehn alte gekippt werden.“

Nach der „Special Address“ war Trump zu einer Gesprächsrunde mit Top-CEOs zugeschaltet – darunter Stephen Schwarzman, Chef des Investor-Riesen Blackstone (verwaltetes Vermögen: 520 Milliarden Euro) und Bryan Moynihan, Chef des zweitgrößten US-Geldhauses Bank of America.

Habeck zur neuen US-Regierung: „Man erwartet klare Worte von uns“

Wie würde Robert Habeck als Kanzler mit der neuen US-Regierung umgehen? – wollte BILD zuvor vom Grünen-Kanzlerkandidaten in Davos wissen.

„Ich glaube, dass man ihm mit klarer Haltung, klaren Worten begegnen muss“, so Habeck. Nichts anderes werde dort drüben erwartet.

Und Habeck schießt gegen Musk: „Vermeiden würde ich die Unflätigkeiten, die wir jetzt von einigen Regierungsmitgliedern erleben. Klarheit heißt nicht, dass man sich danebenbenehmen muss.“

„Donald Trump zeigt, dass er ein Mann klarer Worte ist, auch wenn sie nicht jedem, und ich würde mich einschließen, gefallen.“