Es gleicht einem Wunder: Rund 550 Tage nach dem Massaker von Hamas-Terroristen in Israel ist eine damals entführte Hündin aus dem Gazastreifen gerettet worden. Das berichten mehrere israelische Medien übereinstimmend.
Demnach wurde der Cavalier King Charles Spaniel in der vergangenen Woche im Süden von Gaza von israelischen Soldaten gefunden. Aviad Shapira erzählte dem Sender Channel 12, dass Hündin Billy auf ihn zugerannt sei, als seine Einheit in der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten im Einsatz war.
Danach habe er sich vier Tage lang um die Hündin gekümmert und darauf bestanden, sie mit nach Israel nehmen zu dürfen. Dort brachte Shapira das Tier zum Tierarzt. Der untersuchte den implantierten Mikrochip und stellte fest: Billy gehört der Familie Dancyg.
Billys Frauchen verbarrikadierte sich im Bunker
Die Hündin war genau wie der Ex-Mann ihres Frauchens entführt worden. Hamas-Terroristen verschleppten Alexander Dancyg (75) bei ihrem Überfall am 7. Oktober 2023 aus dem Kibbuz Nir Oz nach Gaza. Wenige Minuten zuvor, um 8.30 Uhr, schickte Dancyg eine SMS an seinen Sohn – es war das letzte Lebenszeichen des Historikers.
Billys Frauchen Rachel Dancyg überlebte den Hamas-Überfall, indem sie sich mit ihren drei Enkelkindern sieben Stunden in einem Bunker verschanzte. Hündin Billy gelangte jedoch in die Gewalt der Hamas. Unter welchen Umständen sie seitdem in Gaza überlebte, ist bislang unklar.
Im März 2024 wurde Alexander Dancyg von den Terroristen für tot erklärt. Sein Sohn sagte damals in einem TV-Interview: „Bis vor Kurzem habe ich mir jeden Tag vorgestellt, dass ich ihn ganz fest umarmen würde, wenn er seine Freiheit wiedererlangt. Das tue ich nicht mehr. Ich kann es nicht.“ Gleichzeitig sagte er, dass er der Hamas „kein Wort“ über den Tod seines Vaters glaube.
Vier Monate später bestätigte dann die israelische Armee, dass Dancyg im Gazastreifen gestorben ist. Laut der „Jerusalem Post“ ist es wahrscheinlich, dass er versehentlich durch israelischen Beschuss ums Leben kam.
Eine freigekommene Geisel berichtete später, dass Dancyg vor seinem Tod anderen Mitgefangenen Geschichtsunterricht gegeben habe.
Jetzt ist wie durch ein Wunder seine Hündin lebend aufgetaucht. Dancygs Schwiegersohn Yaron sagte dem Portal Ynet: „Wir sind völlig geschockt und überwältigt von den Gefühlen, sie morgen zu sehen. Wir haben nicht geglaubt, dass sie überlebt hat. Wir haben den Kindern einen anderen Hund der gleichen Rasse besorgt. Jetzt leben die beiden Hunde zusammen mit uns. Es ist ein Wunder des Himmels.“