Vielen geht’s beim Fußball nicht nur um Sport, sondern auch um Randale. Wer die Kosten für die nötigen Polizei-Einsätze zahlt, darüber gibt es seit Jahren erbitterten Streit!

Hamburg will sich jetzt Geld von den zwei Profi-Klubs St. Pauli und HSV zurückholen. Ein Antrag der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen knüpft das allerdings an ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die Praxis des Bremer Senats.

Geben die Richter den Bremern recht, die der Deutschen Fußball-Liga (DFL) bereits Rechnungen für Hochrisiko-Spiele von Werder Bremen schicken, regt Rot-Grün an der Elbe einen „bundesweiten Polizeikosten-Fonds“ an, über den die Vereine einen Teil der Kosten tragen sollen.

SPD-Innen-Experte Sören Schumacher (48): „Bisher trägt die Allgemeinheit die nicht unerheblichen Kosten dieser Einsätze. Wir müssen hier zu einer fairen Lösung kommen, bei der die Kosten gleichmäßig verteilt und die Vereine noch stärker in die Pflicht genommen werden.“

Vereine könnten Kosten an Fans weitergeben

Laut Sina Imhof (45), innenpolitischer Sprecherin der Grünen-Fraktion, geht es langfristig auch insgesamt um eine Reduzierung der Kosten. Der Plan sei „nicht das bloße Weiterleiten von Rechnungen, sondern neue, verständliche Konzepte, die kostengünstiger für den Staat und gerecht für alle Beteiligten sind.“

Denn eine mögliche Folge wäre natürlich, dass die Vereine zusätzliche Kosten über die Tickets an Fans weitergeben.

Außerdem soll der Senat prüfen, „welche präventiven und repressiven Maßnahmen für mehr Sicherheit in und um die Fußballstadien in Hamburg umgesetzt werden können.“ Am Tisch sitzen sollen dann St. Pauli, HSV, DFL, DFB, Bundespolizei und die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze.

Im April war der Zoff zwischen Politik und Fußball eskaliert, als es immer mehr Krawalle und Pyro-Randale in den Stadien gab. Nach dem Zweitliga-Hass-Derby Hannover 96 gegen Eintracht Braunschweig brachte Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (56, SPD) sogar das Aussperren von Gästefans ins Spiel.

Bremen schickt schon seit 2015 Rechnungen! Sie belaufen sich mittlerweile auf 3 Millionen Euro. Die DFL bezahlte teilweise und unter Vorbehalt, klagte gleichzeitig gegen das Land Bremen.

Über den rot-grünen Antrag entscheidet die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 18. September.