Israel hat Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah (✝ 64) bei einem Luftangriff im Libanon getötet und seinem Erzfeind damit einen massiven Schlag versetzt. In Beirut trauern schockierte Terror-Unterstützer um ihren langjährigen Anführer, wollen seinen Tod nicht wahrhaben – während die Gegner der Islamisten feiern.
Dabei wird deutlich: Die Terror-Miliz hat sich offenbar komplett verkalkuliert und wähnte sich in Sicherheit, hielt sich für unbesiegbar. Doch Israel war in der Lage, derart viele Informationen einzuholen, die den Terroristen-Führer zu einer leichten Beute werden ließen. So endete auch ein jahrzehntelanges Rätselraten: Wo ist Nasrallah?
Der israelischen Armee zufolge wurde der Islamist, der nur noch in Video-Ansprachen zu sehen war, während eines Treffens der Hisbollah-Spitze im Hauptquartier in einem Vorort von Beirut getötet. Damit seien nun „die meisten“ Anführer der Hisbollah „eliminiert“ worden, so Armeesprecher Nadav Schoschani.
► „In jedem Fall war das rein technisch eine Meisterleistung des israelischen Sicherheitsapparates“, erklärt Fabian Hinz, Iran- und Raketen-Experte im Berliner Büro des britischen Sicherheits-Thinktanks „International Institute for Strategic Studies“.
Und weiter: „Man hatte doch bei der gezielten Detonation tausender Pager erlebt, wie weit Israel die Kommandostrukturen der Hisbollah infiltriert hat.“
Hisbollah hat „Entschlossenheit Israels unterschätzt“
► „Israel hat in der arabischen Welt Fassungslosigkeit und Eindruck hinterlassen“, so der Nahost-Experte Daniel Gerlach gegenüber dem Sender WELT TV.
Und weiter: Hisbollah und weitere Mullah-Terroristen hätten „die Entschlossenheit der israelischen Seite unterschätzt und auch die Bereitschaft zum Äußersten zu gehen. Die Israelis haben versucht, diesen Konflikt nach ihrem Plan zur Entfaltung zu bringen und dafür zu sorgen, dass dieses mächtige Raketenarsenal erstmal nicht zum Einsatz kommen kann.“
Klar ist: Dieser Plan scheint aufzugehen! Für Gerlach „ein Triumph für Israel.“ Mit der „Strategie der Härte“ seien sie Nasrallah und seinem inneren Machtzirkel zuvorgekommen.
Libanesische Zeitung: Hisbollahs Einschätzungen waren „durchweg falsch“
► Das Eliminieren hochrangiger Hisbollah-Terroristen in den letzten Wochen war laut der libanesischen Tageszeitung „An Nahar“ ein wichtiger Wendepunkt, „da es das Ausmaß der Durchdringung der Strukturen der Miliz durch Israel offenbarte.“ Und weiter: Es wurde deutlich, „dass die Einschätzungen und Bewertungen Israels und seiner Ziele durch die Hisbollah durchweg falsch waren“.
Netanjahu: Israel an „historischem Wendepunkt“
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sieht sein Land nach der Tötung Nasrallahs an einem „historischen Wendepunkt“.
Und weiter: Nasrallah wäre in der Lage gewesen, nach den jüngsten Angriffen auf die Hisbollah deren „Fähigkeiten schnell wiederherzustellen“. Nasrallah sei der „zentrale Motor der iranischen Achse des Bösen“ gewesen, sagte Netanjahu. „Also habe ich den Befehl gegeben – und Nasrallah ist nicht mehr unter uns.“