In den frühen Stunden des Mittwochmorgens feuerte die Terrororganisation Hisbollah zum ersten Mal eine Rakete auf die israelische Metropole Tel Aviv ab. Das israelische Luftabwehrsystem fing die Boden-Boden-Rakete ab. Das Geschoss sei nach dem Ertönen des Luftalarms über Tel Aviv identifiziert und abgefangen worden, erklärte ein Militärsprecher.

BILD-Reporter Dimitri Soibel, aktuell vor Ort in Tel Aviv, berichtet: „Der Raketenalarm begann am frühen Morgen gegen kurz nach sechs Uhr und war nach ein bis zwei Minuten wieder vorbei.“

Der versuchte Angriff der Hisbollah ist ein weiterer Schritt in Richtung Eskalation in der angespannten Lage im Nahen Osten. Es ist auch das erste Mal überhaupt seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober, dass eine Rakete aus dem Libanon bis zum Großraum Tel Aviv vordrang.

Der Angriff erfolgte am Mittwoch, nachdem das israelische Militär am Montag den bisher größten Einsatz gegen die Terrororganisation im Libanon seit Beginn des Gaza-Krieges ausgeführt hatte. Die Armee griff 1600 Ziele an, mindestens 558 Menschen wurden getötet.

Ausnahmezustand im Libanon, dem Terror trotzen in Tel Aviv

Am Dienstag startete die israelische Armee eine zweite Angriffswelle. Im Südlibanon flohen die Menschen in Richtung Beirut, die Armee teilte am Mittwoch mit, die Menschen sollten vorerst nicht in ihre Häuser zurückkehren. Schulen in Beirut wurden kurzfristig in Flüchtlingsunterkünfte umgewandelt. Auch in Haifa mussten sich die Menschen in den vergangenen Tagen vor Raketenalarm in Sicherheit bringen, am Mittwoch herrschte nun auch in Tel Aviv Alarm.

Am Morgen heulten die Sirenen der Alarmsysteme praktisch im gesamten Zentrum Israels, wie die Armee auf X mitteilte. Weitere Details zu dem Raketenangriff wurden zunächst nicht mitgeteilt.

BILD-Reporter Dimitri Soibel berichtet: In Tel Aviv lassen sich die Menschen – zumindest äußerlich – nicht aus der Ruhe bringen. Nach dem Raketenalarm ging das Leben weiter wie bisher, Menschen joggten, schwammen im Meer, Autos stauten sich im morgendlichen Verkehr. Die Israelis wollen sich dem Terror der Hisbollah nicht beugen – nicht nach allem, was ihr Land am und nach dem 7. Oktober durchgemacht hat.