Er vermöbelte einmal den Ehemann jener Frau, die er jetzt zur Bildungsministerin macht.
Dieser Satz steht für das „neue normal“ bei der Kabinettsbildung des designierten US-Präsidenten Donald Trump (78): Verlautet wurde, dass die ehemalige Wrestling-Promoterin Linda McMahon (76) das Unterrichtsministerium in der Regierung Trump II übernehmen soll.
Sie soll damit Chefin eines gigantischen bürokratischen Apparats mit einem Budget von 241 Milliarden Dollar und rund 13.000 Beamten, die für die Einhaltung akademischer Standards im Bildungswesen verantwortlich sind, werden.
Eine ehemalige Wrestling-Chefin als Amerikas Oberlehrerin.
So weit, so kurios. Es kommt aber noch dicker: Minuten nach der Verlautbarung zirkuliertem Videos-Clips von Trumps Auftritten bei WrestleMania 23 (2007), als er sich mit McMahons ehemaligen Gatten, Vince (79), prügelt. Das Paar ist seit diesem Jahr getrennt, so ein Familienanwalt. Vince und Linda McMahon führten die WWE (World Wrestling Entertainment) in den 80er-Jahren gemeinsam in den amerikanischen Mainstream und machten damit Millionen.
In einer pikanten Szene stehen sich Trump und McMahon mit drohendem Gesichtsausdruck gegenüber, als ihn Trump, damals Immobilien-Unternehmer und TV-Persönlichkeit („The Apprentice“), spontan ohrfeigt.
Zu sehen ist der gerade wieder zum Präsidenten gewählte Republikaner auch, als er seinen Kontrahenten zu Boden reißt, sein ganzes Gewicht auf ihn drückt und mit faken Faustschlägen eindeckt. Der begeisterte Kommentator huldigt Trump als „Thumper“ (Klopfer). Zum Ende wird McMahon auch noch der Kopf geschoren, zuerst mit einem Elektrorasierer, dann mit Schaum und Klinge.
85.000 Fans brüllten bei diesem als „Kampf der Milliardäre“ promoteten Duell mit. Auch Trumps Schönheitsköniginnen (ihm gehörten damals Missen-Organisationen) gestikulierten mit, samt umgehängten Siegerschärpen.
Jetzt machte Trump Ex-Frau Linda zur „Kämpferin“ für eine verbesserte Ausbildung von Amerikas Jugend, wie es in einer Aussendung hieß. Sie hatte bereits in seiner ersten Amtszeit (2017–2021) die „Small Business Administration“, die Klein- und Mittelbetrieb unterstützt, geleitet. Dieses Wahljahr unterstützte sie den Trump-Wahlkampf mit 20 Millionen Dollar an Spenden.
In früheren Videos ist auch zu sehen, wie McMahon selbst im Ring Hand anlegt. Einmal erteilte sie ihrer Tochter eine animierte Ohrfeige.
Kritiker bemängeln prompt, dass sie für den künftigen Bildungs-Posten nicht qualifiziert sei. Das muss aber nicht unbedingt ein langfristiges Problem sein: Trump möchte das Bildungsministerium letztendlich ohnehin auflösen.