Er kehrt an den Ort zurück, an dem er im Juli fast von einem Attentäter getötet worden wäre: Donald Trump (78) ist am Samstagabend (Ortszeit) bei einer Kundgebung in Butler im US-Bundesstaat Pennsylvania aufgetreten. Und er kam nicht allein. Erstmals bei einer Trump-Wahlkampfveranstaltung auf dem Podium zu sehen und hören: Tesla-Boss Elon Musk (52).
Donald Trump heizt Anhänger für US-Wahl ein
„Heute Abend kehre ich nach der Tragödie und dem Kummer nach Butler zurück, um den Menschen in Pennsylvania und den Menschen in Amerika eine einfache Botschaft zu überbringen“, sagte Trump vor Tausenden Anhängern dort, wo Thomas Matthew Crooks (†20) mit einem Sturmgewehr auf ihn geschossen, seinen Kopf knapp verfehlt und am Ohr verletzt hat.
„Unsere Bewegung soll Amerika wieder großartig machen, stärker, stolzer, geeinter, entschlossener und dem Sieg näher als je zuvor“, schwor der republikanische Präsidentschaftskandidat das Publikum ein.
Ex-Präsident bezeichnet Attentäter als „Monster“
Zuvor hatte Trump seinen Butler-Besuch eine „unerledigte Angelegenheit“ genannt. Daran anknüpfend erklärte er am Samstagabend, der Attentäter habe versucht, ihn zum Schweigen zu bringen. Der von Scharfschützen erschossene Matthews sei „ein bösartiges Monster“, befand Trump und gab sich seinen Anhängern gegenüber offensiv: „Ich habe nie aufgehört, für Sie zu kämpfen, und das werde ich auch nie tun.“
Seine Rede musste Trump an einem Punkt kurzzeitig unterbrechen – offenbar wegen eines Notfalls. „Der Arzt ist hier“, sagte er plötzlich und deutete ins Publikum. „Nehmen Sie sich Zeit, Herr Doktor“, zeigte er sich geduldig.
Elon Musk unterstützt Trump
Als prominenten Redner auf Trumps Gästeliste in Butler: Elon Musk. „Er ist ein wirklich unbeschreiblicher Typ – und das sage ich nicht oft“, kündigte Trump den SpaceX-Chef an . „Komm hoch, Elon!“ Unter Jubel und mit „Make America Great Again“-Kappe kam der 52-Jährige enthusiastisch die Bühne gehüpft, umarmte Trump kurz.
„Ich möchte sagen, was für eine Ehre es ist, hier zu sein“, sagte Musk. „Und wissen Sie, der wahre Test für den Charakter eines Menschen ist, wie er sich unter Beschuss verhält. Wir hatten einen Präsidenten, der die Treppe nicht hinaufsteigen konnte, und einen anderen, der nach einem Schuss seine Faust nach oben reckte. Also: Wen wollen Sie als Vertreter von Amerika?“
In seiner Rede streifte Musk, der etwas unsicher wirkte, die Themen Wahlrecht, Waffen und die freie Meinungsäußerung. Trump müsse gewinnen, um die Demokratie in Amerika zu bewahren.
▶︎ Musk unterstützt Trump seit dem Butler-Attentat im Juli, spricht sich auch auf seiner Plattform X immer wieder für den Republikaner im US-Wahlkampf aus. Es soll nicht bei Worten bleiben: Musk soll eine „Kommission für Regierungseffizienz“ leiten, hatte Trump in einer Rede in New York im September angekündigt an. Ziel: eine „vollständige Finanz- und Leistungsprüfung der gesamten Bundesregierung“ und Empfehlungen für „drastische Reformen“.
Pennsylvania zählt zu den sogenannten Swing States, die bei den Präsidentschaftswahlen mal für den republikanischen und mal für den demokratischen Kandidaten gestimmt haben und deshalb für den Ausgang der Wahl am 5. November als entscheidend gelten.
Sicherheitsmaßnahmen in Butler erhöht
Die Sicherheitsmaßnahmen bei Trumps Auftritt in Butler waren im Vergleich zum Juli deutlich verstärkt. Scharfschützen waren auf mehreren umliegenden Gebäuden postiert. In der Luft flog eine Überwachungsdrohne, auf der Bühne standen Scheiben aus schussfestem Glas
Schweigeminute für Familienvater
Trump hielt bei seiner Kundgebung auch eine Schweigeminute für Corey Comperatore (†50) ab. Er wurde im Juli bei dem Attentat in Butler bei dem Versuch getötet, seine Frau und seine Töchter vor den Schüssen zu bewahren. „Angesichts des mörderischen Hasses antwortete Corey mit der selbstlosesten Art von Liebe“, lobte Trump.
Trump-Vize: Gott hat Ex-Präsident gerettet
J.D. Vance (40), Trumps Running-Mate, sprach unterdessen bei der Kundgebung von einer göttlichen Intervention, die Trump im Juli vor dem Tod bewahrt habe. „Ich bin fest davon überzeugt, dass Gott an jenem Tag das Leben von Präsident Trump gerettet hat“, sagte der 40 Jahre alte Senator und sprach von einem „wahren Wunder“.